Kultur und Weindas beschauliche MagazinVincent van Gogh, Der Garten von Daubigny, 1890 © Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler Foto: Robert Bayer LETZTE ZUFLUCHT MALEREI für Matthew Wong & Vincent van Gogh
Es gibt etliche Parallelen, die den 1984 in Toronto, Kanada, geborenen Matthew Wong mit Vincent van Gogh (*1853) verbinden. Zuerst sind es menschliche Aspekte mit einem zutiefst tragischen Hintergrund. Beide Künstler litten an ihrem Leben und beendeten es in einem makaberen Gleichklang in der Mitte ihrer 30er-Jahre. Wong wählte 2019 den Freitod, mitten in intensivem Schaffen. Van Gogh bekanntlich 1890. Der Niederländer hat draußen gemalt, en plein air, Wong hat bei seiner Arbeit das Atelier nicht verlassen, trotzdem ist die Malweise ähnlich. Es ist ein Rausch an Farben, der die Werke von beiden beherrscht, der pastose Auftrag bis zur imaginierten Dreidimensionalität, und vor allem das Licht, das auf ihren Gemälden den Blick in teils unheimliche Tiefen begleitet. Und nicht zuletzt war es ihre Tätigkeit, die ihnen Halt gab, oder wie der melodramatische Titel dieser Ausstellung der „gemeinsamen“ Ausstellung formuliert: Letzte Zuflucht Malerei (bis 19. Juni 2026).
Als Maler war Matthew Wong ein Spätberufener und er war im weiteren Sinn Autodidakt, trotz diverser Studien, z. B. das Anthropologiestudium, das ihn unter anderem in die Heimat seiner Familie nach China und damit zu ihren Ursprungsmythen führte. Immer wieder ist das Bemühen zu merken, seinen Platz in der Kunstgeschichte zu finden. Der junge Mann nutzte die Segnungen der Technik, um per Internet Wissen zu sammeln und dieses für seine Art des Malens umzusetzen.
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