Kultur und Weindas beschauliche MagazinDIE APOLLO MORDE als spannende Ausbildung zum Astronauten
Als Kommandant der Internationalen Raumstation ISS führte er eine rekordverdächtige Anzahl wissenschaftlicher Experimente durch und beaufsichtigte einen Weltraumspaziergang. Der Künstler in ihm brachte ihm weltweite Anerkennung für atemberaubende Fotografien und Lehrvideos über das Leben im Weltraum ein. Mit seinem Debüt als Schriftsteller zeigt er nun, dass er nicht nur ungemein gut schreiben, sondern gleichzeitig sein enormes Wissen auch für den üblichen Irdischen, der bisher nicht mehr als eine blasse Ahnung von der Raumfahrt hatte, vermitteln kann. Nach Lektüre dieses packenden Krimis weiß man, welche Handgriffe ein Astronaut zu erledigen hat, welch ungeheure Kräfte beim Raketenstart auf die Astronauten wirken und wie Raumanzüge fachgerecht angelegt werden. Man ist unmittelbar dabei, wenn der Boden des Mondes betreten wird oder die Raumkapsel mit gewaltiger Hitzentwicklung wieder in die Erdatmosphäre eintritt.
Für die Handlung hat sich Hadfield die Apollo 18-Mission erwählt; ganz einfach deswegen, weil diese nie stattgefunden hat. Sie wäre für 1972 vorgesehen gewesen, wurde aber 1970 abgesagt. Vielleicht erinnern sich noch manche der Leser, dass damals die USA und die Sowjetunion im Kalten Krieg gegeneinander aufgerüstet haben und die Russen ihre Niederlage bezüglich der Mondlandung noch nicht verwunden hatten. Deswegen tauchen eine Reihe historischer Personen auf, nicht zuletzt Generalsekretär und Staatschef Leonid Iljitsch Breschnew bei den Kommunisten und Präsident Richard Nixon in Amerika. In diesem Umfeld von bestens gehüteten Staatsgeheimnissen, denen gegenseitige Spionage hinterher war, und den Versuchen, sich gegenseitig auszuschalten, lässt Hadfield seine (Action-)Helden und Heldinnen einander bis zum blutigen Tod bekämpfen. Bis zur letzten Seite wird nahezu unerträgliche Spannung aufrecht erhalten, mit der uns dieser Astronaut und gleichzeitig geniale Buchautor einen Trip ins Weltall als aufregendes Abenteuer miterleben lässt.
Infos zu diesem Thriller: Chris Hadfield, Die Apollo Morde, aus dem Englischen von Charlotte Lungstrass-Kapfer, DTV Verlagsgesellschaft mbH & Co KG, München, 2021, ISBN 978-3-423-22010-1. ZAUBER DER GEWÜRZE Bitte zu Tisch an „A Brown Table“
In die USA geführt hat den Autor in erster Linie das Studium der Biochemie, da er sich dort mehr Entwicklungsmöglichkeiten erhoffte, in zweiter Linie aber auch wegen seiner sexuellen Orientierung. Nik ist schwul. Hier konnte er einen Mann heiraten, ohne Repressionen seitens von Gesetzen befürchten zu müssen, die damals in Indien Homosexualität strafbar machten. Mitgenommen hat er seine Liebe zu den Gewürzen seiner Heimat, die er in der Neuen Welt mit dem dort vorhandenen Potential an Geschmacksbereicherung zu kombinieren begann; und die Freude am Fotografieren. Er begann Rezepte zu entwickeln, machte davon meisterliche Bilder und begann als Blogger sein Hobby der Öffentlichkeit vorzustellen. Sein aktuelles Projekt ist „A Brown Table“, das sich um eine stattliche Schar von Followern nicht zu sorgen braucht.
Für diejenigen, die noch immer ihren Spaß an gedruckten Kochbüchern haben, schrieb er nun für den Unimedica im Narayana Verlag ein prächtiges Nachschlagewerk für besondere Geschmackserlebnisse. Unter dem deutschen Titel „Zauber der Gewürze. Indisch-westliche Küche neu komponiert“ nimmt er den Leser auf eine Reise mit, die auf das erste Überfliegen neben gut sortierten Asia-Läden, die all die Zutaten und Gewürze anbieten, auch eine gute Portion Mut braucht.
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