Kultur und Weindas beschauliche MagazinPension Schöller, Ensemble © Andreas Tischler PENSION SCHÖLLER Ein Sprachfehler? Selten so gelacht!
Man kennt ja die Geschichte vom Onkel, der partout ein Irrenhaus besichtigen will. Sein Neffe bringt ihn in eine ehrenwerte Pension, in der es jedoch von sonderbaren Gestalten nur so wimmelt. In diesem Fall sind es eine mit prophetischer Gabe bedachte Schriftstellerin, ein ob seiner Suspendierung frustrierter Polizeioffizier mit heftigen Allergien auf bestimmte Wörter und ein schrulliger Insektenforscher, die auf der Grenze zwischen normal und übergeschnappt virtuos tanzen. Der sonderbarste Kerl ist aber kein Gast, sondern Buchhalter des verschuldeten Betriebes. Er fühlt sich zu hohen Bühnenehren berufen. Seiner Karriere als Schauspieler steht aber ein klitzekleiner Makel im Wege. Er kann kein L aussprechen, es gerät ihm ständig zu einem N, ein Umstand, der schon Generationen von Zuschauern zu Lachstürmen hingerissen hat.
Alexander Kuchinka und Robert Kolar waren für die Festspiele Berndorf mit einer Neufassung der uralten Komödie „Pension Schöller“ (aus 1890!) betraut. Als Schauplätze haben sie Berndorf und Baden gewählt. Die Zeit der Handlung ist eine sanfte Art von Gegenwart. Dahingehend wurden auch die Gags angepasst. Vollblutkomiker Kolar ließ es sich nicht nehmen, die Rolle von Winhenm Wandmünner zu übernehmen. Die von einem Sprachfehler gepeinigte Kreatur heißt also Wilhelm, mit Familiennamen Waldmüller, wie der Maner, pardon, der Maler. Mit seinem Vokuhila wäre er ja ein fescher Bursch und das Publikum läge ihm bei seinen Monologen zu Füßen, wenn nicht...
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