Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Nicht zu übersehen: Die Markterei in der Servitengasse

Nicht zu übersehen: Die Markterei in der Servitengasse

KEIN & LOW Kann man in die Zukunft schmecken?

Viel Spaß beim Verkosten der Getränke ohne Alkohol © kein & low

Viel Spaß beim Verkosten der Getränke ohne Alkohol © kein & low

Präsentiert wurden ernsthafte Optionen zu alkoholischen Getränken

Am Alsergrund in der Severingasse 7 bietet ein sogenannter Stadtheuriger mit dem Namen „Die Markterei“ fein ausgesuchte regionale Schmankerl. Die Klientel weiß das Besondere zu schätzen und kann zum üblichen Angebot in eine Welt geschmacklicher Utopien eintauchen. Lucas Matthies von „kein & low“ lässt die Kundschaft jeden Freitag und Samstag Produkte kennenlernen, die – kurz gesagt – als alkoholfreie bzw. –reduzierte Kreationen Ersatz für berauschende Getränke, in erster Linie Wein, bieten sollen. Am Montag, den 19. August 2024, gab es just hier erstmals weltweit die Möglichkeit, Ergebnisse dieser Versuche ausgiebig zu testen. 75 dieser Kreszenzen konnten verkostet und mit engagierten Damen und Herren aus den Herstellerbetrieben besprochen werden.

Großes Intereesse seitens des Fachpublikums © kein & low

Großes Intereesse seitens des Fachpublikums © kein & low

Die Jugend war bei der Verkostung stark vertreten © kein & low

Auch die Jugend war bei der Verkostung stark vertreten © kein & low

Was sich wie die Quadratur des Kreises ausnimmt, wurde zu einem Parcours durch eine internationale Ideenlandschaft, in der aus Tees, Fruchtsäften und Wein Getränke geschaffen werden sollen, die nicht nur den Gaumen täuschen, sondern auch das Gemüt einigermaßen befriedigen. So ließ Klemens Schraml seinen Combuchont probieren. In Sektflaschen befindet sich beispielsweise goldfarbener, perlender Brut Blanc, bestehend aus den Exoten CuiYu, SiJiChun und Gyokuru Ashi auf Basis eines sorgfältig gereiften Kombucha. Weingut Hardegg stellte den Embrizzo, einen Traubenkombucha, vor, und Konanna aus dem Weinviertel war mit Pet Nat Teas vertreten. Obsthof Retter präsentierte eine Auswahl von Fruchtelixieren aus der Sommelier-Linie und Timo Weisheidinger überzeugte viele Verkoster mit seinen Sparkling Teas. Katja Bernegger vom Weingut Heribert Bayer (Blaufränkischland) versuchte mit Zeronimo zu beweisen, dass die hoch bewertete Cuvée In Signo Leonis auch ganz ohne Alkohol an Nase, Gaumen und Abgang reüssiert.

Spannend wurde es mit Gnista, vertreten von der charmanten Erika aus Schweden. Neben alkoholfreien Weinen gab es dort drei Flaschen mit „Spirits“ ohne trunken machende Geister. Was wie Rum aussieht, schmeckt nach Kaffee mit einem Hauch Schokolade und könnte sich perfekt einem süßen Dessert anpassen, vorausgesetzt, dass Zucker nicht ein ähnliches Schicksal wie Alkohol erleidet und nach und nach auf der schwarzen Liste böser Genussmittel landet. Eine Möglichkeit bietet sich in der Zweigleisigkeit, die das Moselweingut von Canal selbstbewusst fährt. Es gibt nach wie vor in der Kellerei Sekt und Riesling feinherb, der große Erfolg wurde aber ausgerechnet bei der VieVinum mit Sparkling Tea gelandet, nicht zuletzt, da diese Komposition ausschließlich aus mitteleuropäischen Zutaten hergestellt wird. Angesprochen soll mit all dem neben aufgeschlossenen Genießern in erster Linie die gehobene Gastronomie werden, in der die erlesene Küche den scheinbar unaufhaltsamen Trend von Kein & Low raffiniert in sein Foodpairing integrieren kann.

kein & low-Gründer Lucas Matthies © kein & low

kein & low-Gründer Lucas Matthies © kein & low

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