Kultur und Weindas beschauliche MagazinKinga Kiełczyńska Polarpunk, 2025 Videostill © Kinga Kiełczyńska Courtesy of Exile Gallery IMAGINE CLIMATE DIGNITY Lasst dem Planeten doch seine Würde!
Der Fleckerlteppich aus Plastikmüll ist beeindruckend, nicht nur in seinen beachtlichen Ausmaßen von etlichen Quadratmetern, sondern auch von seinen Möglichkeiten als durchaus komfortabler Einrichtungsgegenstand. Die Idee dazu stammt vom Österreicher Mathias Kessler und dem türkisch stämmigen Ahmet Civelek, die in einer gemeinsamen Reise nach Adana unter dem Motto „Making Something Out of Nothing“ eine unerhörte Bequemlichkeit des Westens mit diesem an sich originellen Stück Wohnlichkeit aufgedeckt haben. Kunststoff, der bei uns zu wertlos für Recycling ist, wird in die Türkei exportiert. Gelagert werden die Abfälle dort in riesigen Halden, bevor sie illegal verbrannt oder unsachgemäß entsorgt werden. Entstanden sind anklagende Fotoserien und Videos, aber auch ein Geschäft, das die beiden Künstler findigen Straßenhändlern zukommen ließen. Aus den dabei erworbenen Abfällen wurden in Workshops die Teppiche gewoben und nicht zuletzt ein Haufen Mist in wertvolle Kunst verwandelt.
„Floral Whispers“ ist eine bis zum gewissen Grad multimediale Installation von Anca Benera & Arnold Estefán und Pavel Brăila. Es geht um den Rückgang der Pflanzenvielfalt, dem hier ein „natürliches Archiv“ angelegt wurde. Gesammelt wurden Pollen, mit denen eine verschwundene Flora rekonstruiert werden könnte. Hauptakteure dabei sind die Honigbienen. Ihrem freundlichen Gesumme wurde eine Schallplatte gewidmet, bestehend aus dem Wachs ihrer Waben. Bei jeder Abspielung werden die Rillen flacher, dass die Töne allmählich in einem undefinierbaren Rauschen verklingen und akustisch die fortschreitende Verarmung unserer Umwelt schmerzlich hörbar gemacht wird. Interbeing, 2025 Videostill © Kay Walkowiak, Andreas Wesle, Natalia Domínguez Rangel, Courtsy of Galerie Zeller van Almsick Dabei handelt es sich um zwei der 14 Positionen, die nach einem Konzept von DDr. Christoph Thun-Hohenstein unter dem englischen Titel „Imagine Climate Dignity“ bis 9. Juni 2025 im Künstlerhaus zu erleben sind. Es geht um die Würde als vielseitigen Begriff, u. a. im Zusammenhang mit dem Klimawandel die Gefährdung der Welt und der darauf lebenden Menschen.
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