Kultur und Weindas beschauliche MagazinMichael Reitinger, Alexnader Jagsch, Adi Hirschal, Doris Hindinger © Katharina Schiffl DER REST IST SCHWEIGEN Ein Shakespearical zum Abschied
Keine Angst vor Bildungstheater! Diesen Shakespeare verstehen alle. Autor Erhard Pauer nimmt zwar Anleihen bei den großen Dramen, bringt aber umgehend die Erklärung, worum es ihm und Prinzipal Adi Hirschal wirklich geht: Um nichts als um den Spaß an der Hetz. Zuerst steht bühnengerechtes Sterben auf dem Programm. Ali (Alexander Jagsch) zeigt anschaulich vor, wie man als einer der vielen erstochenen, vergifteten oder erwürgten Helden wirkungsvoll das Zeitliche segnet. Es gibt bei Shakespeare ja keinen Mangel an Toten. Allein mit Macbeth könnte man einen ganzen Friedhof füllen, so blutig geht es darin zu. Doris (Doris Hindinger) wäre eine tolle Lady Macbeth, ist aber mit ihrer Rolle als Frau nicht glücklich. Nachdem sie in diesem Trio aber die einzige Darstellerin ist, bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich von Othello als Desdemona Vorhaltungen machen zu lassen. Bevor es ihr jedoch an den Kragen geht, zieht sie die Notbremse. Mit Adi (Hirschal) lässt sich ein Happy End vereinbaren. In „Der Widerspenstigen Zähmung“ kann sie endlich zur biestigen Hochform auflaufen und dem armen Ali ein paar Watschen reinhau´n.
In dieser Tonart geht es turbulent dem stillen Ende zu, denn dazwischen ertönen fröhlich Musik und Gesang. An der Gitarre wirkt Michi (Michael Reitinger) und begleitet die drei Ignoranten ernsthaften Theaters bei etlichen Songs, die teilweise richtig zu Herzen gehen. So wird Adi bei einer Hochzeit überraschend besinnlich, Ali besingt überzeugend seinen Wunsch „A Mensch möcht i bleiben“ und Doris switcht aus „Romeo und Julia“ stimmgewaltig in die West Side Story und animiert ihren Toni (Ali) mit „I Feel Pretty“ in ihrer Übersetzung mit „I bin z´wider!“ zu einem schmachtenden „Maria“.
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