Kultur und Weindas beschauliche MagazinMissy May (Lili) © Schloss Weitra Festival /Wiener Metropol DIE DREI VON DER TANKSTELLE Eine „Tonfilmoperette“ mit Retrocharme
Drei Burschen aus offenbar gutem Hause haben es geschafft, ihr jeweiliges Erbe durch Luxus und Fehlinvestitionen zu verjuxen. Sie sind also zu ehrlicher Arbeit angehalten. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Kraftwagens wird eine Tankstelle erworben. Eine der wenigen Kundschaften ist eine junge Dame im Cabrio, die den drei Freunden den Kopf verdreht – und sich in einen von ihnen verliebt. Was das unternehmungslustige Trio nicht weiß: Sie ist die Tochter eines Ölmagnaten und damit eine gute Partie. Es wird also spannend... Vielleicht hat man den Film aus 1930 zufällig im Nachmittagsprogramm gesehen und über Willy Fritsch, Oskar Karlweis und Heinz Rühmann bei ihrer launigen Werbung um Lilian Harvey geschmunzelt. Im Ohr hat man jedenfalls die Melodien von Werner Richard Heymann, die diese „Tonfilmoperette“ populär und in gewissem Sinn zu einem Evergreen gemacht haben.
Von Prinzipal Peter Hofbauer wurden „Die Drei von der Tankstelle“ wieder entdeckt und Regisseur Peter Kratochvil anvertraut, der geschickt die Zeit zurückzudrehen verstand. Vom Sommertheater auf Schloss Weitra sind sie in das Metropol weitergefahren und haben dort am Mittwoch, 2. Oktober 2024, ihre zweite Premiere gefeiert. „Ein Freund, ein guter Freund“ ist ein Hadern, der bereits zum Mitklatschen zwingt. Vincent Bueno als Hans, Benjamin Rufin als Kurt und Willi, gespielt von Aris Sas, beschwören damit ewige Freundschaft. Lili, in der absolut liebreizenden Erscheinung von Missy May, hat es bei einem so tollen Angebot wahrhaftig schwer, die richtige Wahl zu treffen. Dass sie dabei den Männerbund ordentlich in Verwirrung bringt, ist abzusehen. Ihr Vater (Ronny Kuste mit abenteuerlichem Schnurrbart) ist Papa und Witwer Cossmann, ein steinreicher Ölhändler.
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