Kultur und Weindas beschauliche MagazinPension Schöller, Ensemble © Robert Peres PENSION SCHÖLLER Alter Spaß in überraschend neuem Gewand
Man kennt und schätzt Stefan Vögel als Autor feinsinniger Komödien, die sich humorvoll und doch mit entsprechender Schärfe an den Schwächen und Seltsamkeiten seiner Zeitgenossen abarbeiten. In einer Überarbeitung von „Pension Schöller“ hat er jedoch die Sau rausgelassen; mit Erfolg! Aus der bekannten Handlung wurde der Klamauk extrahiert und zum Handlungsträger erhoben, mit flotten Tanz- und Gesangsnummern zusammengekittet, zeitgemäß mit einer woken Verwirrung der Geschlechter bereichert, um den letzten Akt gekürzt und von den Schauplätzen her der Ökonomie halber auf das Gastzimmer der Pension reduziert (praktisch einfach: Martin Gesslbauer). 1890 wurde dieses Lustspiel erstmals aufgeführt, in Berlin. Nun ist es in Wien angesiedelt; der Musik (Twist und Rock´n´ Roll) und anderer verräterischer Kleinigkeiten (z. B. bezahlt wird in Schilling, Kostüme aus der Zeit von Petra Teufelsbauer) nach zu schließen in den frühen 1960ern.
Was macht dieses kuriose Etablissement so unterhaltsam? Es sind normale Leute, die in dieser geschützten Zone ihre Eigenarten ausleben. Für die Neue Bühne Wien unter Macus Strahl hat Nici Neiss für ihre Inszenierung optimal passende Typen ins Ensemble geholt. Robert Kolar wird zur allseits lästigen Schriftstellerin Ida von Wellental-Halberswegen, die alles von den zukünftigen Helden ihres Romans erfahren will. Bei ihrer Recherche trifft sie auf den weit gereisten Ornithologen Professor Bernardi (Victor Kautsch) und dessen Begeisterung für angeblich ausgestorbene Vögel. Nicht ohne ist auch der frustrierte Major Rupf (Gerhard Karzel), den Wörter wie Pension, Ehefrau oder Rechtsanwalt in bedenkliche Rage bringen. Eine derartig kuriose Gästeschar muss den Bummelstudenten Alfred Klapproth (Wilhelm Prainsack) einfach auf eine blöde Idee bringen,
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