Kultur und Weindas beschauliche MagazinAusstellungsansicht "Gustav Klimt – Pigment & Pixel, Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien GUSTAV KLIMT – PIGMENT & PIXEL Ein Blick in die Tiefe seiner Gemälde
Üblicherweise steht man andächtig vor den Gemälden von Gustav Klimt, bewundert die Geschlossenheit der Komposition aus Motiv, Strich und Farben oder lässt sich einfach von der Pracht des Bildes beeindrucken. Die beste Gelegenheit bietet sich dazu freilich im Belvedere, der angemessenen Heimat vieler seiner Werke. Dieses Kunsterlebnis genügt unsereinen an sich, um beseligt vom Museum nach Hause zu gehen. Es geht an einem schlicht vorbei, dass hinter der genossenen Faszination wunderbare Geheimnisse stecken. Doch eben daran wird intensiv geforscht. Es ist fruchtbringende Neugier, die unter die Schichten der Farben dringt und die Malweise des Meisters analysieren will. Wie weit hielt er sich an die Vorzeichnungen auf den vom ihm selbst präparierten Leinwänden? Wie hat Klimt das Gold und andere Edelmetalle aufgebracht, in teils zarten Linien und Ornamenten, dass sie bis heute eine stabile Oberfläche bilden?
Ein Team um Kurator Franz Smola hat nun die Ergebnisse dieser über das rein Restauratorische hinausgehenden Untersuchungen dem Publikum in der Spezialausstellung „Gustav Klimt – Pigment & Pixel“ in der Orangerie (bis 7. September 2025) zugänglich gemacht. Technologien wie Röntgenstrahlen mit großem Graustufenbereich beispielsweise, aber auch das Mikroskop legen Grundierung und Skizze, also den ersten Entwurf frei. Gearbeitet wird auch mit Ultravioletter Strahlung, die Aufschluss über Pigmente, Farbstoffe, Harze und pflanzliche Fasern gibt. Die Ergebnisse werden nun den Originalen in einem spannenden Gegensatz gegenüber gestellt. Als beredtes Anschauungsmaterial dienen unter anderem das Porträt von „Amalie Zuckerkandl“ oder „Nach dem Regen“, dessen Hühnerschar mit Bleistift vorgezeichnet wurde, was wiederum durch die sogenannte Infrarotreflektografie entdeckt wurde.
Im nächsten Raum geht es um das Gold in Form von Blattgold und Goldstaub, neben Platin, Silber und sogar Bronze. Gustav Klimt hat es großteils in den handwerklich üblichen Techniken aufgebracht, aber für Effekte durchaus auch in seiner Art mit den Ölfarben kombiniert.
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