Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Impression Skulpturengarten

Impression Skulpturengarten

PARALLEL VIENNA 2024 Kunstmesse, Musik & Live-Performances

Impression aus Pavillon 07

Impression aus Pavillon 07

Das Jugendstiltheater und Pavillons als grandiose Kulisse aktuellen Kulturgeschehens

 

auch am Sa., 21. u. So., 22. September

Der Limoniberg ruft; nicht gerade die markante „zitronengelbe“ Kuppel der Otto Wagner Kirche am Steinhof, aber ein ebenso ansehnlicher Teil des wunderbaren Jugendstilensembles, das vom 11. bis 15. September PARALLEL VIENNA beherbergt. Im Otto Wagner Areal, Baumgartner Höhe 1, stehen etliche Pavillons des in Auflassung begriffenen Spitals „Klinik Penzing“ junger, teils aufmüpfiger Kunst zur Verfügung. Im Zentrum steht das geräumige Theater. Neben der Funktion als Galerie u. a. mit sogenannten ortsspezifischen Kunstwerken (Hermann Nitsch, Bruno Gironcoli, Gelitin u. m.) wird das Haus seiner ursprünglichen Widmung als Bühne zurückgegeben. So findet die Weltpremiere „Parallel Religion“ von Lydia Haider und ihrem Team aus der aktuellen Kunst-, Perfomance- und Musikszene statt. Österreichpremiere feiert „YBDG“ (youngboydancinggroup) mit einem ungewöhnlichen, bestimmt aber aufregenden Ballett.

Dramatischer Himmel über dem Skulpturengarten

Dramatischer Himmel über dem Skulpturengarten

Bruno Gironcoli im Jugendstiltheater

Bruno Gironcoli im Jugendstiltheater

Dank der guten Beschilderung finden sich auch die Pavillons 07 und 16, in denen alle Stockwerke mit Kunst bespielt sind. Man kommt rasch ins Gespräch mit den Ausstellern und bleibt da und dort gerne hängen, beispielsweise im ATELIER 10, das an sich in der BROTFABRIK beheimatet ist. Anzutreffen ist dort Florian Reese mit den Arbeiten von Herbert Neuhauser.

Dazu gehört auch die persönliche, sehr berührende Geschichte des Künstlers. Sein Lebtag war Neuhauser als Architekt tätig, bis zu einem Schlaganfall, der unter anderem seine rechte Seite beeinträchtigte. Obgleich Rechtshänder begann er mit der Linken zu zeichnen und schuf bis zu seinem Ableben 2018 täglich eine Zeichnung, teils als Selbstporträt, das seinen Widerstand gegen das Aufgeben spürbar ausdrückt. Zurück im Freien wandelt man durch einen Garten mit Skulpturen, die wie geheimnisvolle Pilze aus dem Rasen zwischen den Pavillons gewachsen zu sein scheinen und sich in gestalterischer Freiheit gegenüber der omnipräsenten Jugendstilarchitektur durchaus selbstsicher behaupten.

Herbert Neuhauser im ATELIER 10

Herbert Neuhauser im ATELIER 10

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