Kultur und Weindas beschauliche MagazinMoritz Mausser, Ensemble © VBW-Deen van Meer ROCK ME AMADEUS Die Story eines Superstars namens Falco
Hansi Hölzel war, glaubt man dem Buch von Christian Struppeck, schon als Schulbub überzeugt, einst ein großer Popstar zu werden. So beginnt das ihm gewidmete Musical nach dem einleitenden Vorgriff auf sein Begräbnis mit einer Sequenz, in der ein ignoranter Klassenlehrer zum Trottel gemacht wird. Dabei wird übersehen, dass diesem Kind schon mit fünf Jahren bei einem Vorspieltermin an der Wiener Musikakademie das absolute Gehör bescheinigt wurde, eine Tatsache, die eine musikalische Laufbahn eigentlich logisch machte. Die überzeugende Musik (am Pult des Orchesters der VBW steht Carsten Paap) lässt aber gerne diesen Lapsus vergessen, immerhin haben sich Michael Reed als Arrangeur der Falco Hits und Roy Moore der Orchestrierung angenommen. Dazu kommen eine mitreißende Choreographie von Anthony van Laast und ein überwältigendes Bühnenbild von Stephan Prattes, die von Regisseur Andreas Gergen in einer grandiosen Inszenierung umgesetzt wurden.
Wenn nun die Hauptperson auftritt und im Tonfall des von ihr verehrten Oskar Werner in gepflegtem, etwas hochnäsigem Wienerisch seine Meinung kundtut, glaubt man tatsächlich, Falco vor sich zu haben. Ein derart authentischer Darsteller wie der junge Moritz Mausser musste erst gefunden werden. Er lässt das Publikum den Aufstieg des Falken vom unbekannten Tingeltangel-E-Bassisten bis zum Höhenflug als Number One der Charts in den USA unmittelbar miterleben. Viel Raum wird der Liebe und der folgenden Ehe mit Isabella (Katharina Gorgi) gewidmet.
Abla Alaoui, Ensemble © Disney Der GLÖCKNER von NOTRE DAME Das Disney-Musical frei nach Victor Hugo
Mit mächtigem Bariton lässt Andreas Lichtenberger keinen Zweifel an der bösen Natur seines Erzdiakons Claude Frollo, der unter dem kreuzbestickten Mäntelchen der Frömmigkeit den Fremdenhass und die strikte Ablehnung des fahrenden Volks, angeführt vom gleich listigen wie brutalen Clopin Trouillefou (Mathias Schlung), predigt. Dummerweise verliebt Frollo sich in Esmeralda (Abla Alaoui), ein Zigeunermädchen, das klarerweise seine Zudringlichkeiten ablehnt. Sie ist hübsch, kann verführerisch tanzen und virtuos mit dem Tamburin die Zuschauer begeistern. Höchst angetan von ihr ist auch der Offizier Phoebus de Martin (Dominik Hees), und wäre da nicht dieses geistliche Ekel, würde es auch was mit den beiden. Die arme Kreatur dazwischen ist Quasimodo, mit dem der sportliche Charles Kreische Mitgefühl einfordert, vor allem wenn er mit den singenden „Steinfiguren“ Zwiesprache hält. Bei so viel emotionalem und akustischem Druck sind begeisterte Standing Ovations unvermeidlich. Statistik |