Kultur und Weindas beschauliche MagazinTamara Trojani, Konstantin Schenk © Alexander Felten ICH LIEBE DAS LEBEN Musik und Witz der Künstler-Wirtsleut
Wie, wo und wann haben sich die beiden eigentlich kennengelernt? Es ist schon eine kleine Ewigkeit her, dass Konstantin Schenk in Bari, also am Absatz des italienischen Stiefels, mit einem Dirigat zugange war. Wie es der glückliche Zufall wollte, begegnete ihm just dort die blutjunge Sängerin Tamara aus Wien. Sie hatte ihr Studium mit Auszeichnung abgeschlossen und erfreute sich nach einem holprigen Start in Österreich in Italien etlicher wunderbarer Engagements. Das erste Treffen fand in einem Café statt, wo sie ihn mit der Bestellung eines Whiskys irritierte, aber dennoch den Grundstein für eine lebenslange Zusammenarbeit legte. Mittlerweile sind einige Jahrzehnte vergangen, in denen das Duo als „Künstler-Wirtsleut“ in ihrem Lokal am Meidlinger Tor von Schönbrunn das Publikum mit einer Reihe von Programmen prächtig unterhält und als Dinner-Theater nicht zuletzt auch mit den leiblichen Genüssen eines Viergang-Gourmet-Menüs begeistert.
Diese humorig erzählte Rückschau auf das gemeinsame Wirken ist Teil von „Ich liebe das Leben!“, bei dem Konstantin zwar mit einer Menge teils deftiger Witze für Lacher sorgt, aber auch einige Songs aus seiner Feder bei der Premiere am Donnerstag, 18. April 2024 zur Uraufführung brachte. Bei der Interpretation beispielsweise von „Vivere“ kann er sich auf den unvergleichlichen Stimmumfang von Tamara verlassen. Dafür streut er ihr rote Rosen.
ZWEI ENGERLN UND EIN HALLELUJA auf die neue Happy Xmas Show XXL
Wenn die beiden musikalischen Wirtsleut´ Tamara und Konstantin, verstärkt von der charmanten Ekaterina, mit einem Halleluja und einer Gospelnummer loslegen, sind die Engelschöre von Bethlehem nicht zu überhören, zumal die beiden Damen mit ihren Flügeln dem an sich kritischen Herrn in ihrer Mitte himmlische Lust zufächeln. Wenn Konstantin zu Wort kommt, ist es allerdings vorbei mit jeder Gefühlsduselei. Der mit so viel christlichem Inhalt befrachtete 25. Dezember ist eigentlich der Festtag eines römischen Gottes und nicht der Geburtstag des Herrn. Und der 24., der Heilige Abend? Schon gar nicht. Im Kalender stehen Adam und Eva – schon geht es los mit dem Schlager „Beiß´ nicht gleich in jeden Apfel, er könnte sauer sein!“ und mit dem Lachen im Publikum. Vorbei ist´s mit süßlichen Weihnachtsliedern, ab nun regieren der Spaß und tolle Gesangsnummern. Nachdem viele der Damen und Herrn im Zuschauerraum längst Stammgäste sind, fällt es leicht, den geeigneten Kandidaten für „Money, Money, Money“ von ABBA auf die Bühne zu holen, um von Tamara und Ekaterina als spendierfreudiger Vertreter der „rich man´s world“ bezirzt zu werden. Konstantin darf, so es seine Engerln erlauben, Witze erzählen und – als einen musikalischen Höhepunkt – das gegenseitige Anmiauen der beiden Katzen beim „Duetto buffo di due gatti“ von Gioachino A. Rossini am Klavier begleiten. So viel Kunstgenuss macht hungrig. Küchenchef Rudi hat sich wie immer als grandioser Komponist eines viergängigen Menüs betätigt.
zurück zur Titelseite zur Seite Bühne EXCLUSIVE CHAMPAGNERSOIRÉE La Diva & Le Maestro laden ein Schlemmen wie Gott in Frankreich ist am Do., 23. September 2023, im Schönbrunner Stöckl angesagt. Ein exklusives 5 Gang Menü à la Francaise wird begleitet von 5 verschiedenen Champagnern der Luxusklasse! Soll nur den Mund wässrig auf mehr Genuss machen: Ein Amuses Bouches aus Hausmariniertem Lachs in Kaffeebohnen & Leberterrine auf hausgemachtem Brioche. Kredenzt wird zu dieser feinen Eröffnung Taittinger Cuvée Prestige Brut, usw., usw. über Leckerbissen, allesamt kreiert von Küchenchef Rudi, bis zum Schokomousse auf Maroni und Amarenakirschen in Begleitung von Billecart-Salmon Brut Rosé.
Die beiden Künstler-Wirtsleut´ geben sich dazu die Ehre, die Genießer des Schönbrunner Stöckls auf den Spuren des musikalischen Cabarets zu führen. Tamara Trojani und Konstantin Schenk lassen es mit Welthits von Neapel über Paris nach Berlin in Champagnerlaune so richtig prickeln und garantieren dabei viel Spaß.
Der Abend steht unter der Patronanz des noblen „Ordens des Coteaux de Champagne“, aber keine Angst deswegen vor dem Dresscode. Gewünscht ist feierlich-fröhlich-elegant. Noch gibt es Tickets für diesen traumhaften Abend. Einfach Logo unten anklicken. Schwebende Jungfrau, Konstantin Schenk, Tamara Trojani, Tony Rei © Andreas Lepsi MAGISCHER FLOTTER DREIER mit einem Weltmeister der Magie
Auf der Bühne im Schönbrunner Stöckl sind immer wieder zauberhafte Gäste zu bewundern. Für einen „Magischen flotten 3er“ muss es aber ein richtiger Zauberer sein, der es versteht, die Künstlerwirtin höchstpersönlich als Jungfrau schweben zu lassen, mit einem Kartentrick ohne Karten das Publikum zu verblüffen oder einen Löffel kurzerhand in eine Gabel zu verwandeln. Wer sonst als Tony Rei könnte mit ein paar scheinbar einfachen Tricks die hohe Kunst der Illusion so exakt auf den Punkt bringen?! Immerhin ist er mehrfacher Weltmeister der Magie und erzählt gerne vom Werdegang eines Buben, der einen Zauberkasten geschenkt bekommen hat, über glückliche Zufälle wie einem Engagement bei der UNO in New York zum Star von internationalen Shows.
Tamara Trojani im Outfit der Hippie Zeit © Schönbrunner Stöckl BRAVO! TROJANI & SCHENK und „merci“ für launige Erinnerungen
Wer träumt nicht hie und da von der ersten Party, bei der süße Liköre zum UKW-Sound der Hitparade Buben und Mädchen in scheuen Körperkontakt und vielleicht zum zarten Schmusen gebracht haben. Dass nicht mehr „Sündiges“ passiert ist, war einer ganz bestimmten Lektüre zu verdanken: „Dr. Sommer“ hat in seinen originellen Antworten auf Leserbriefe von Teeangern praktische Anweisungen gegeben, wie mit dem Aufflammen junger Liebe umzugehen sei, ohne ernsthafte Folgen zu produzieren. Nachzulesen waren sie im BRAVO. So hieß das Heft, das Woche für Woche heimlich erworben wurde, um mit dem Zeitgeist der 1960er- und 1970er-Jahre Schritt halten zu können. Die beiden musizierenden Wirtsleut´ Tamara Trojani und Konstantin Schenk blättern in ihrem jüngsten Programm in diesem wunderbaren Jugendmagazin. Mit Songs von Caterina Valente, Peter Maffay oder der Tränen treibenden Melodie aus dem Streifen „Love Story“ treten sie mit ihrem Publikum diese Zeitreise an. Auf eins kann man sich dennoch verlassen: Es wird lustig. In knalligen Kostümen und einem Bühnenbild direkt aus den Discos von einst moderiert Konstantin mit schrägen Witzen die Gesangsnummern seiner Diva Tamara. Was diese Frau nicht schon alles war: Kellnerin, Model und unbezahlte Darstellerin in einem Laientheater. Dagegen war er ein richtiger Klosterschüler, der allerdings mit Humor darauf zurückschauen kann.
Was wäre das Dinnertheater im Schönbrunner Stöckl ohne das von Küchenchef Rudi kreierte Viergang-Menü. Nach einem Medley mit Hits aus damaligen Schlager-Vinyls wird unter dem Motto BRAVO mit einem Spießchen-Potpourri das feine Futtern eröffnet. Besonders köstlich mundet nach dem nächsten Akt voll Nostalgie die Milzschnitte in der Rindsuppe, um nach weiteren Stopps in unseren wilden Jahren mit Rumpflaume und Maroni gefüllter Hendlbrust und Hawaii-Ananas süßpikante Geschmackserlebnisse wieder auferstehen zu lassen. Die Maraschino-Kirsche auf dem Pfirsich Melba ist schließlich das Tüpfelchen auf dem i dieses musikalisch-kulinarischen Rückblicks. Konstantin hat dazu die Arrangements des Pianisten Bela Fischer eigens als Begleitmusik mit einem Orchester eingespielt, damit Tamara ihren ganzen großen Stimmumfang so richtig aussingen kann. Die Musiknummern von „Bravo! Trojani und Schenk“ gibt es übrigens auch als CD, mit der berührenden Schlussnummer „Merci, Cherie“, mit dem Udo Jürgens 1968 den ESC gewonnen hat. Tamara Trojani, Konstantin Schenk © Schönbrunnere Stöckl RUSSISCHE WEIHNACHT Ausgelassen feiern wie in Moskau
Wodka muss in Strömen fließen! Zum Kaviar (auf den Blinis), vor und nach dem Borschtsch oder als Digestif nach dem Dessert „Puschkin“, so heißt es beim Dinner Theater im Schönbrunner Stöckl. Für solch rauschende Feste gibt es vielerlei Anlässe, einer der würdigsten ist zweifelsfrei Weihnachten. Die Russen lassen sich dazu ja Zeit und gedenken erst Anfang Jänner der Geburt des Herrn, wenn bei uns die Christbäume schon abgeräumt sind. Diese Verzögerung tut der guten Laune aber keinen Abbruch, was sich wiederum am besten mit Musik ausdrücken lässt. Die Sentimentalität der Weihnachtslieder hat man zu diesem Zeitpunkt schon hinter sich gelassen und es kann losgehen mit „Katjuscha“ oder „Kalinka“, mitreißenden Songs, die einem die Beine vom Boden reißen. Genauso fetzt „Dorogoj dlinnoju“, bei uns besser bekannt als „Those where the days, my friends“. Zwischen diese melodiösen Urgewalten aus dem Land von Don und Newa dürfen sich ruhig ein paar westliche Xmas-Hits einschleichen, wie das unverwüstliche „Jingle Bells“, das aber wie kein anderes Lied so stimmungsvoll an eine Schlittenfahrt durch die verschneiten Weiten Russlands erinnert. Wenn es heißt „Hava Nagila“, dann wird das Publikum auf Hebräisch aufgefordert, glücklich zu sein, denn nichts anderes will der Titel. Das gleiche gemeint hat auch Louis Armstrong, als er mit „What a Wonderful World“ Optimismus und Lebensfreude verbreitet hat.
Dank dem großartigen Ensemble im Schönbrunner Stöckl gibt es das alles samt eingangs erwähntem Dinner im Rahmen der „Russischen Weihnacht“ zu erleben. Tamaruschka, bürgerlich Tamara Trojani, Konstantinow, pardon Konstantin Schenk und die waschechte Russin Ekaterina Krylova zaubern eine fulminante Show auf die Bühne, die auch jeden Moskauer restlos begeistern würde. Konstantin ist ein verlässlicher Begleiter auf dem Klavier, wenn die beiden Damen im Duett die russische Seele zum Schwingen bringen. Als Zarewitsch wird er selbst zum beachtlichen Tenor, der im Wolgalied mühelos den Spitzenton trifft. Unterstützt wird er dabei von den Babuschkas Tamara und Ekaterina als menschliche Balalaika, damit diese Lehár-Arie so richtig zu Herzen geht. Aufmerksamkeit ist gefragt, wenn Tamara die elendslange Ballade vom Boeuf Stroganoff zum Besten gibt. Endlich wird die wahre Geschichte dieses traumhaften Gerichtes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und launig mit wahrscheinlich zutreffenderen Entstehungslegenden aufgeräumt. Sie erzählt, dass der eigentliche Grund für das Geschnetzelte ein Eifersuchtsakt war. Die gute Gattin des adeligen Herrn Stroganoff hat einen Fehltritt begangen, worauf ihr Gemahl seinen Zorn nicht am Rivalen, sondern an einem stattlichen Filet auslässt und dieses mit seinem Säbel in kleine Stücke haut. Für Chefkoch Rudi bietet sich damit die beste Gelegenheit, daraus nun ein pikantes Boeuf „Stroganoff“ zu kreieren und als idealen Hauptgang dieses genussvollen Abends zu erwählen. Lao, Tamara Trojani, Konstantin Schenk © Schönbrunner Stöckl Oh Pannenbaum - Alle Jahre wieder. Heiter musikalischer Festtagsdiner
Sister Act erhebt ihre Stimme zu mächtig feierlichen Orchesterklängen. Adeste Fideles kann gar nicht inbrünstig genug intoniert werden, vor allem wenn man eine fromme Ordensfrau ist wie Tamara Trojani. Mit dieser pathetischen Intro hat es sich aber schon mit dem schmalzigen Ernst, der üblicherweise Weihnachtsfeiern – zumindest in der ersten Stunde, dann wird’s eh mit jedem Glas Prosecco lockerer – beherrscht. Nach und nach fallen die Hüllen des Ordenshabits und geben eine sexy Sängerin frei, die ihre Zuhörerschaft auf eine Reise durch die vielschichtige Musikwelt dieser gesegneten Tage mitzureißen versteht. Dass dabei ein Kardinal (Konstantin Schenk) und ein direkt aus dem Vatikan eingeflogener Monsignore (Lado mit der rauesten Stimme der Welt) ganz und gar unheilig mit erfrischend blasphemischen Pointen assistieren, lässt eine durchaus ungewöhnliche, aber um nichts weniger unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem Christfest erwarten. Irgendwann stellt sich heraus, dass der italienische Padre verheiratet ist. Seine Frau ruft an und schon geht´s los mit Mathilda, Mathilda von Udo Jürgens, um sich im Verein mit O Bella Ciao, Ciao, Ciao als Running Gag bis zum Finale zu behaupten. Nach etlichen Musiknummern und Kabaretteinlagen ist übrigens Zeit für die Vorspeise: Weihnachtliche Fischterrine mit Garnelen, wie sie von Chefkoch Rudi als Einstieg in das viergängige Menü kreiert wurde.
Lado muss als Schneemann in seinem Kostüm schwitzen und Konstantin kann gerade noch einem Auftritt als strippender Weihnachtsmann entgehen. Aber was tut man nicht alles für ein Publikum, das vermeintlich aus der – von Einsparmaßnahmen brutal reduzierten – Belegschaft des Kaufhauses Gerngross besteht. Niemand im Zuschauerraum widerspricht. Aber langsam fällt bei den Akteuren auf der Bühne der Groschen. Es sind die verlässlichen Stöckl-Friends, die sich das Grinsen über diesen geschickt gespielten Irrtum nicht verhalten können. Schließlich wartet eine wunderbare Selleriesuppe und nach dem dritten Teil die gebratene Gänsebrust mit einem interessanten Dialog aus Weißkraut und Rotkrautknöderln. Dazwischen weiß man ganz genau „Money Makes the World Go Round“, um die Bedeutung vorweihnachtlichen Geldflusses in die Wirtschaft zu unterstreichen, bevor sich Lado als „Sexbomb“ outet und Konstantin mit dem Publikum dessen Beitrag zum launigen Krippenspiel probt. Voller Vergnügen macht alles mit, die linke Seite mit englischem Halleluja und die rechte Seite als darob erstaunte Hirten. Vor der feinen Schokomousse im Maronireisring wird es doch noch einmal besinnlich. Tamara sitzt vor einem heimeligen Kamin im Schaukelstuhl und hält es dort mit Louis Armstrong und seinem Bekenntnis „What a Wonderful World“, bevor sie, am Klavier begleitet von ihrem Sohn Oscar, mit einem ergreifenden Memory aus dem Musical Cats geradeso wie am Heiligabend für feuchte Augen bei ihren Freunden sorgt. SHIP, SHIP, HURRA! Schwungvolles Homecruising mit TaKo
Tamara lässt zwar mit emotionalem Einsatz ihres beachtlichen Tonumfangs die Titanic per Titelsong dieses Films ergreifend in den Tiefen des Nordatlantiks versinken. Gemeinsam mit dem voller schräger Witze steckenden Käpt´n und der guten Seele des Mannschaft, der quirligen Matrosin und sportlichen Animateurin Nici Neiss, schafft sie aber mit Melodien von Udo Jürgens, Caterina Valente oder Freddy Quinn umgehend genügend gute Laune zum Schunkeln und Klatschen. Mit an Bord sind erstmals auch zwei Leichtmatrosen als Moses. Tamaras Söhne, also Ivan an der Gitarre und Oscar am Klavier, feiern ihr gelungenes Debüt auf der Bühne des Dinner-Theaters Schönbrunn.
Überbacken ist die Köstlichkeit mit Kefalotyri Käse aus der frischen Milch von Schafen und Ziegen, die gelassen auf den unzähligen Inseln des Archipels grasen. Wenngleich Kapitän Ko als Angler gerade einmal einen alten Schuh aus dem Wasser fischt, kann als Hauptgang dennoch gebratener Schwertfisch „Poseidon“ in sättigender Begleitung von Souvlaki „Zeus“ auf mediterraner Garnitur gereicht werden. Nachdem die Griechen als große Reeder gelten, darf eine Competition im Schiffsbau nicht fehlen. Es geht darum, Papierschifferln zu falten und möglichst originell zu verzieren. Tatsächlich sind dabei wahre Kunstwerke der Badewannen-Seefahrt entstanden, weshalb die Gewinner durch blindes Ziehen ermittelt werden mussten. Ob Preisträger oder einfacher Passagier, alle zusammen genossen den himmlischen Zitronentraum „Aphrodite“ als einschmeichelndes Finale eines schwungvollen Homecruisings mit TaKo. Ein ungarischer Operetten Mulatschag für MARIKA RÖKK
Damit bringt sie sogar eine Prise Ernst in das ausgelassene Treiben. Der Zuschauer darf den Aufstieg von Marika Rökk vom Pariser Revuegirl zum Star der UFA-Film, ihre Ehen und das durchaus bewegte Liebesleben bis zum großen Finale als „Gräfin vom Naschmarkt“ mitverfolgen. Geschickte Projektionen an der Rückseite der Bühne schaffen Klarheit, an welchem Punkt ihrer beachtlichen Karriere sich Marika jeweils befindet. Zum Lachen gibt es genug. Nici Neiss rauft auf offener Bühne mit einer widerspenstigen Boa constrictor und Tamara Trojani zitiert heitere Bonmots aus den Lebenserinnerungen der unsterblichen „Julischka aus Buda- Budapest“, um gleich darauf mit „Hello Dolly“ gekonnt berührende Emotionen von der Showtreppe aus mit grundkomischer Unterstützung einiger Herren aus dem Publikum zu mischen.
Küchenchef Rudi hat für dieses Dinner-Theater wieder ein entsprechendes Mulatschag-Menü komponiert. Herausgekommen ist ein feuriger Csárdás. Zum Entree erscheint ein ungarischer Vorspeisenteller mit Salami, gefülltem Pfefferoni (recht ordentlich scharf) und einem Gänseleberaufstrich mit Tokajer, begleitet von einem Pogácsa, dem saftigen Speck-Grammel-Tascherl aus der Puszta. Die zweite Pause ist einer Gulaschsuppe mit Rahmhäubchen gewidmet, bevor im dritten Gang eine Ungarische Mulatschag-Festroulade für den bereits wohlig gefüllten Magen eine unwiderstehliche Herausforderung bietet. Somlauer Nockerln mit Weichseln sind das süße Finale dieses musikalisch-kulinarischen Ausflugs in die Welt von Marika Rökk, der den an Jahren reicheren Teil des Publikums eine Fülle an Nostalgie und den Jungen eine Begegnung mit der Unterhaltung ihrer Eltern verschafft. CIN CI LÀ So nobel tafeln wie der Kaiser von China
Anders als in der Handlung vorgesehen, darf das Publikum während der genusslosen Zeit in Macao hierzulande tüchtig essen und trinken, wie es sich eben für ein gestandenes Dinner Theater gehört. Zu den Klängen eines Orchesters, die vor etlichen Jahren von Konstantin Schenk in Italien eingespielt wurden, singt ein wackeres Ensemble unter Primadonna Tamara Trojani zu Herzen gehende Arien und Duette, nicht ohne auf die Lachmuskeln zu vergessen, die dabei recht ordentlich strapaziert werden.
In den großzügigen Pausen genießen die Zuhörer Meisterwerke von Küchenchef Rudi in Form von Reispapierkuvert “Myosotis”, bestehend aus mariniertem Rindfleisch, Sojasprossen, Lauch, mit Chilisauce, Tigerprawns, Glasnudeln, Koriander mit Limettendip und Algensalat, gefolgt von Wan Tan Suppe “Fon Ki” mit Hühnerboullion mit chinesischen Gewürzen und Eierstich.
PASTA DIVA Ein wahrer Ohren- und Gaumenschmaus
Wenn sich Madama Butterfly Cio-Cio-San in der herrlichen Arie „un bel di vedremo“ in höchsten Tönen wegjammert oder Lisa dem Prinzen Sou-Chong gesteht, dass ihm ihr ganzes Herz gehört, ist das mutig großes Musiktheater auf kleiner Bühne. Tamara versteht es, ihren stattlichen Stimmumfang einzusetzen und damit jeder der Damen, die zu diesem Rendezvous eingeladen wurden, gerecht zu werden, vom strahlenden Sopran bis zum rauchig ins Mikrophon gehauchten Chanson. Ihr zur Seite steht, besser gesagt, sitzt am Klavier Konstantin Schenk, der neben seiner Rolle als Begleiter an den Tasten humorige Brücken zwischen den Gesangsnummern schlägt.
Damit die Musik auch entsprechend satt genossen werden kann, gibt es in den Pausen dazwischen ein Viergang-Menü, das von Küchenchef Rudi extra für das Thema arrangiert wurde. Das Entree bildet ein Safranrisotto, wie es Verdi komponiert haben könnte. Die Suppe ist eine Minestrone, kreiert vom Duo Puccini & Franz Lehar als Lieblingsessen von Hildegard Knef.
AMORE MIO Lasciate mi cantare, mangiare e benessere
Geheimnisvollerweise erkennt er sogar am Geruch eine echte Italienerin, was an Ort und Stelle mit weiblicher Hilfe aus dem Publikum bewiesen wird. Die rote Vespa als Symbol der Freiheit auf den Landstraßen des Stiefels, das Paddel des Gondoliere und ein Fiasco (Korbflasche) mit Chianti schaffen als Requisiten die Träume von einer Reise in den Süden. Die Zuschauer kennen fast jede Nummer und singen begeistert mit, wenn es um die Einladung „Komm ein bisschen mit nach Italien“, um „That´s Amore“ oder um das emotionale Abheben in „Volare“ geht.
Zwischen Hadern wie „Ciao Ciao Bambino“, „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ und dem absoluten Ohrwurm „Azzuro“ gibt´s mediterranes Futter. Das Antipasto macht mit Lardo, friulanischer Salami und Käse Appetit auf den Primo Pasto aus Tagliatelle mit Pilzen und Flusskrebsen. Zum Secondo wird Ossobuco serviert, der an einen Columbo-Film erinnert.
KAISER & SCHMARREN Imperiale Einschulung für Wienbesucher
Genau das haben sich die beiden musikalischen Wirtsleute des Schönbrunner Stöckls zur Aufgabe gemacht. Sie haben dem Kaiser, also den ehemaligen Hausherren ihres Etablissements, einen ganzen Abend gewidmet, mit viergängigem Menü, das g´schmackig auf die Hoftafel abgestimmt ist. Unter dem Motto „Kaiser & Schmarren“ bemühen Tamara Trojani und Konstantin Schenk köstlich wienerisches Englisch, um auch Besucher aus der Ferne in das Wiener Lebensgefühl einzuweihen.
Mit einer Entenleberpastete, gefolgt von einer klaren Rindsuppe mit Kaiserschöberl und auf den Punkt gebratenen Schweinsmedaillons wird der Appetit der Zuschauer auf den Höhepunkt des Abends vorbereitet. Selbstverständlich gibt es einen Kaiserschmarren. Zuvor hat man noch die Geschichte vernommen, wie es zu diesem Gericht gekommen ist. Sisi war bekanntlich sehr auf ihre Linie bedacht, dazu noch heikel und hat kaum was gegessen.
YES, SIR! Ein (kulinarisches) Rendezvous mit Zarah Leander
Wer ist schuld dran? Natürlich Konstantin Schenk. der aber alles daransetzt, um seinen Gesangsstar, eben Tamara Leander, glücklich zu machen. Bis es soweit ist, wird zwischen den Songs auch aus der Biografie von Zarah Leander vorgelesen. Die Gäste dieses Abends erfahren, dass ihr Star aus gutem Grund nur über die Liebe gesungen hat. Sie hat selbst gesagt, dass 90 Prozent der Menschen die Liebe gegenüber der Politik bevorzugen, die für Zarah Leander ein dreckiges Geschäft war – wie recht sie doch hatte! Im letzten Moment wird der Bühnenaufbau geschafft. Jetzt fehlen nur mehr die Tänzer, die mit geschmeidigen Bewegungen die Dame umschwirren. Auch solche finden sich unter den Zuschauern. Kostümiert mit Instant-Frack werden sie, so der Pianist Schenk witzig, zu „Männerschnitten für die Schwedenbombe“.
Das Schönbrunner Stöckl nicht nur unter Theaterfreunden, sondern auch unter Gourmets längst eine beliebte Adresse. So wurde die Speisekarte für „Yes, Sir!“ ganz dem Anlass gerecht gestaltet. Ein Blick auf das Angebot macht neugierig auf schwedische Spezialitäten wie Baltik (Dorschleber mit Schalottenzwiebel in Balsamico auf Toast), Oxsvanssoppa (Ochsenschwanzsuppe mit Fleischstrudel), eine fisk plattan (Fischplatte), Köttbullar (faschierte Kugeln mit Schafkäse gefüllt) und zum Dessert besonders „myklet fin!!“ (köstlich) Chokladbollar.
VIVE LA FRANCE Cabaret und Speisen – C´est magnifique
Der feine Teller hat den ersten Hunger beseitigt. Nun können sich alle Sinne auf den zweiten Teil der Show richten. Die beiden Parisbesucher finden einen charmanten Reiseführer namens Gilbert in der Person von Lado, einem begnadeten Entertainer. Ganz Franzose erobert er im Sturm das Herz von Tamara Trojani mit einer Stimme, die Gilbert Becaud und Charles Aznavour nach zwanzig Gitanes filterlos alle Ehre macht.
Genau in dem Moment, in dem sich wieder Appetit auf einen neuen Gang im Magen rührt, wird ein Bœuf Bourguignon serviert, das einem Paul Bocuse nicht zarter gelingen hätte können. So gestärkt übersteht man auch die Taxifahrt in einem Citroën 2CV, die am Eiffelturm vorbei ins Moulin Rouge zum Restaurant Le Consulat am Montmartre führt.
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