Kultur und Weindas beschauliche MagazinGabriele Schuchter, Elisabeth Schwarz, Ensemble © Conny de Beauclair DAS FEUERWERK als Rarität mit Liebe, Gesang und Magie
Kinder und Tiere auf der Bühne sind der Albtraum von so manchem Mimen. Vor dem stimmungsvollen Schloss in Kittsee muss sich das Ensemble mit beidem auseinandersetzen, mit tanzenden Kindern und einem dressierten Pony, und es schafft dennoch eine wunderbare Symbiose aus Unterhaltung, subtiler Komik und solidem Musiktheater. Intendant Christan Buchmann und sein Regisseur Gerhard Ernst haben wieder in der Schatztruhe vergessener Kleinodien der Bühne gegraben und sind beim Schweizer Komponisten Paul Burkhard (1911-1977) fündig geworden. DAS FEUERWERK ist ein musikalisches Lustspiel, dessen Existenzberechtigung ausschließlich darin besteht, das Publikum bestens zu unterhalten. Es sind zwar Jahrzehnte darüber hinweggegangen, die eine charmant altmodische Patina darauf abgesetzt haben. Davon ist jedoch wenig spüren, wenn die Zuschauer mit Verve in eine Vergangenheit entführt werden, in der ein Künstler noch als schwarzes Schaf einer Familie gegolten hat. In diesem Fall ist es ein Zirkusdirektor, der seine Nichte gegen alle Widerstände von betuchten Onkeln und Tanten in seine unstete Welt entführen will und dabei den unbemittelten Geliebten des Mädchens brüskiert.
Zur musikalischen Begleitung des kleinen Orchesters „Wiener Charme“ unter Christian Pollack werden Reminiszenzen an die 1950er-Jahre wach, wenn in ansprechenden Liedern von durchwegs guten Stimmen eine launige Handlung erzählt wird. Peter Horak will als Fabrikant Albert Oberholzer an der Seite seiner Gattin Karoline (Stefanie Kopinits) seinen 60. Geburtstag feiern. Die resolute Köchin Kati (Gabriele Schuchter) hat alles bestens vorbereitet und sogar mit der Tochter des Hauses ein Duett zu Ehren des Jubilars einstudiert. Anna (Elisabeth Schwarz) schätzt ihren Vater, liebt aber den armen Blumenzüchter Robert. Michael Havlicek lässt bei seinen Liebesschwüren einen selbstbewusst kräftigen Bariton vernehmen, was den Eltern aber zu wenig erscheint, um ihn als Schwiegersohn in die Arme zu schließen. Zuerst erscheinen die von allen gefürchteten Verwandten.
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