Kultur und Weindas beschauliche MagazinDAS (perfekte) DESASTER DINNER, Ensemble © Ulrich Öhlinger DAS (perfekte) DESASTER DINNER scharf gekocht und heiter angerichtet
Es gehört schon eine gehörige Portion überheblicher Dummheit dazu, die Geliebte zu einem gemeinsamen Essen mit der Gattin einzuladen. Dem Franzosen Marc Camoletti erschien dieses Ansinnen dennoch nicht zu dreist. Zumindest, so dachte er wohl, lässt sich daraus die Komödie „Pyjama pour six“ machen, ein Stück, das prickelt und vor allem alle diejenigen köstlich unterhält, die ihre Affären sorgsam und erfolgreich vor dem Ehepartner verheimlichen. Damit für ordentliche Lacher gesorgt ist, trieb Camoletti die Absurdität auf die Spitze, indem er einem biederen, etwas angejahrten Ehemann ein blutjunges Model für seine Ausritte aus dem ehelichen Alltag zugestand. Auf die neidvolle Frage seines Freundes, des Bettgenossen seiner Frau, wie er dazu komme, gibt es keine schlüssige Antwort, nur ein Tohuwabohu, das aufgrund einer Verwechslung der Köchin eines fernöstlichen Cateringdienstes zu erklecklichen Einkünften verhilft.
Der deutsche Titel ist „Madame, es ist angerichtet“ und findet sich auf einer Vielzahl von Theaterzetteln. Mit der Bearbeitung durch den grandiosen Kabarettisten Michael Niavarani und der Verortung in einer Klosterneuburger Villa durch Intendantin Johanna Rieger wurde daraus „Das (perfekte) Desaster Dinner“, das im Park hinter der Martinskirche den Sommer über für belustigtes Hinterfragen von Einfach- und Doppelmoral sorgt. Stefan (Erich Knoth) und Robert (Lukas Meier) sind seit Kindertagen dicke Freunde. Nun soll Robert Stefans Verhältnis mit einer gewissen Susanna (Julia Prock-Schauer), ihres Zeichens Model, für diesen Abend als das seine ausgeben.
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