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Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

ROCK OF AGES Fetter 1980er-Sound am Sunset Strip

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

Als die Gitarren noch heulten, der Bass wummerte und der Rhythmus die Leute von den Socken riss.

Los Angeles ist mehr als Hollywood. In den 1980ern herrschte pralles Leben am Sunset Strip, nicht immer zur Freude von Moralaposteln und Miesepetern. In den Lokalen ging es rund, vor allem im „Bourbon Room“, in dem die Metal-Bands zuhause waren und dem Publikum die Ohren durchputzten. Autor Chris D´Arenzio und Regisseurin Kristin Hanggi wollten diese Atmosphäre unsterblich machen. Ihre Kreation feierte am 27. Juli 2005 Uraufführung: „Rock of Ages“, ein Off-Broadway Musical, das die Klassiker dieses Genres mit einer lockeren Handlung verbindet. Der Erfolg gab ihnen Recht, so sehr, dass 2012 die Geschichte nach Hollywood zurückkehrte und als Film die Kinos eroberte.

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

Am Samstag, den 13. April 2024 wurde die Wiener Stadthalle zum Schauplatz der musikalischen Rettung des Sunset Strips (Inszenierung: Alex Balga). Es geht darum, dass ein stinkreicher Schweizer just dort ein einträgliches Immobiliengeschäft wittert, was auch den Abriss des Bourbon Room bedeuten würde. Gleichzeitig erscheint ein unbedarftes Mädchen namens Sherry Christian (Julia Taschler), das von der Kellnerin zur gefeierten Schauspielerin aufsteigen will. Sie verliebt sich in den schüchternen Drew Boley (Felix Freund), der von einer Karriere als Rocksänger träumt.

Dazwischen grätschen kuriose Figuren wie Dennis Dupree (Frank Josef Winkels), grantiger Besitzer des Etablissements, der schräge Rockstar Stacee Jaxx (Sasha di Capri) oder die Stadtplanerin Regina (Linda Holmgren), die eine Bürgerinitiative für den Erhalt der rockigen Meile ins Leben ruft. Über die von Sam Madwar erbaute Bühne fegen Girls und Boys, choreographiert von Natalie Holtom, zur Musik der Live-Band unter der Leitung von Luis Richter. Dennis Heise ist verantwortlich für den Sound, der leider nur laut und undifferenziert aus den Boxen schallt. Aber Ende gut alles gut, nicht zuletzt dank der Puffmuter Justice, der Amanda Whitford nicht nur viel Mitgefühl für ihre Mädchen, sondern auch eine wunderbare Soulstimme verleiht. Was damals wirklich passiert ist, erfährt man vom „Sound Gott“ Lonny Barnett (Timothy Roller), der mit launigen Kommentaren zwischen Songs wie „We Built This City“, „I Wanna Rock“ oder dem romantischen „Every Rose Has Its Thorn“ verlässlich durch das turbulente Geschehen führt.

Rock of Ages, Ensemble © Nico Moser

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