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Der Hafen von Hamburg mit Blick auf die Elbphilharhomie

Der Hafen von Hamburg mit Blick auf die Elbphilharhomie

SPIRIOCAST Klavier-Livestreaming by Steinway & Sons

Lang Lang am Flügek © Franziska Krug/Getty Images for Steinway & Sons

Lang Lang © Franziska Krug/Getty Images for Steinway & Sons

Zwei Flügel für einen Pianisten! Eine sensationelle Technologie wird erstmals in Europa präsentiert.

Hamburg, Elbphilharmonie, 20. Oktober 2022: Der Virtuose Lang Lang sitzt persönlich am Flügel und führt das Publikum im Großen Saal der Elbphilharmonie mit selten empfundener Gefühlstiefe in das Mysterium von Bachs Goldberg Variationen ein, um es mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms gemeinsam mit Gattin Gina Alice Redlinger vierhändig wieder aus seinen Träumen zu wecken. Der eigentliche Anlass für diesen Auftritt lag jedoch schon im ersten Teil des Abends, als sich Lang Lang noch in der Manufaktur von Steinway & Sons in Altona, am Rondenbarg 10 befand und per Videozuschaltung die Zuhörer begrüßte. Dort nahm er in einem Studio an einem Klavier Platz und begann zu spielen. Der im Konzertsaal auf dem Podium einsam stehende Flügel wurde im selben Moment lebendig. Wie von Zauberhand wurden die Tasten gedrückt, die Saiten wurden angeschlagen und das Instrument entfaltete seinen großartigen Klang. Lang Langs Darbietung war damit etliche Kilometer weit entfernt synchron und vor allem live zu erleben. Der Pianist hätte dazu in Amerika oder sonst wo auf dieser Welt sitzen können. Distanzen spielen keine Rolle mehr, dank der revolutionären Livestreaming-Technologie SPIRIOCAST, die erstmals in Europa präsentiert wurde.

Das Tablett am Spirio / r Flügel © Steinway & Sons

Das Tablett am Spirio / r Flügel © Steinway & Sons

Guido Zimmermann, Gina Alice Redlinger, Lang Lang © Franziska Krug/Getty Images for Steinway & Sons

Guido Zimmermann, Gina Alice Redlinger, Lang Lang © Franziska Krug/Getty Images for Steinway & Sons

Guido Zimmermann, Präsident von Steinway Europa, lüftete das Geheimnis. Es braucht dazu mindestens zwei Flügel der Type Spirio / r, die mit einem speziellen Sensorsystem ausgerüstet sind. Es misst die Geschwindigkeit der Hämmer und die Pedalpositionen. SPIRIOCAST überträgt die hochauflösenden Daten und erzeugt auf den jeweils verbundenen Instrumenten ein identisches Musikerlebnis. Video- und Audioaufnahmen werden über ein mitgeliefertes iPad wiedergegeben und synchron mit den Musikdaten gesendet. Die gewaltige Palette an Möglichkeiten, die sich der Musikwelt damit eröffnet, ist kaum zu erfassen. Auf jeden Fall aber erlaubt es Musikliebhabern, das eigene Klavierspiel aufzunehmen, wiederzugeben und zu archivieren. Auf Knopfdruck kann im trauten Heim das Live-Konzert eines Virtuosen in gleicher Klangqualität genossen werden, wie sie sonst nur in einem Konzertsaal möglich ist. Eric Feidner, Chief Technology and Innovation Officer von Steinway & Sons in News York, ergänzt mit geschwellter Brust: „Wir sind stolz darauf, dass wir diese Technologie und damit bisher völlig undenkbare Musikerlebnisse entwickeln konnten.

Feineinstellungen an einem werdenden Flügel

Feineinstellungen an einem werdenden Flügel

Bereits in Form gebrachte Korpusse in der Halle mit den Rimböcken

Bereits in Form gebrachte Korpusse in der Halle mit den Rimböcken

Damit, wie Feidner weiter ausführt, kann jede Nuance des Spiels der weltbesten Pianisten erfasst werden. Dazu müssen allerdings die entsprechend hochqualitativen Instrumente gebaut werden. Empfohlen wird dafür ein Rundgang durch die Manufaktur, die ihrer eigentlichen Bedeutung von Handwerkskunst voll und ganz gerecht wird. Den ersten Eindruck vermittelt das Bild des Firmengründers Heinrich Engelhard Steinweg (1797-1871), der als junger Mann nach Amerika ausgewandert ist, dort seinen Familiennamen in Steinway änderte und 1853 in Manhatten (NYC) mit dem Vorsatz angetreten ist, „to build the best piano possible“. Seit 1906 werden auch in Hamburg selbständig Klaviere gefertigt. Zuerst werden in einer Halle die vielfältigen Hölzer penibel getrocknet. Ein Teil wird hauchdünn aufgeschnitten, wieder verleimt und an den sogenannten Rimbock gespannt, um den Korpus zu formen. In den Werkstätten wird gesägt, gehobelt, furniert und gebeizt, mit höchster Genauigkeit der Resonanzboden eingefügt und der Panzerrahmen aufgesetzt. Ebenso delikate Feinarbeit ist die weitere Fertigung bis zum Spannen der Saiten und dem Einbau der Tasten, auf denen später die Finger von ambitionierten Laien und herausragenden Profis Musik erklingen lassen.

Tastatur eines Konzertflügels von Steinway & Sons

Die beeindruckende Tastatur eines Konzertflügels von Steinway & Sons

STEINWAY & SONS Meisterklaviere wieder zurück in Wien

Impression aus dem Showroom

Impression aus dem Showroom

Große Eröffnung des neuen Flagship Stores neben der Oper am Ring

Aus all der Prominenz, die sich zum Grand Opening der in neuem Glanz erstrahlenden Wiener Niederlassung von Steinway & Sons eingefunden hatte, stach trotz demonstrativ zur Schau getragener Bescheidenheit ein Mann unübersehbar hervor. Rudolf Buchbinder gab Steinway & Sons die Ehre, nein, nicht mit einem Konzert, sondern allein durch seine Anwesenheit, aber diese genügte, die an diesem Abend aktiven Musiker zu wunderbaren Interpretationen zu inspirieren. Er kann wohl kaum sagen, wie oft er schon auf einem dieser grandiosen Flügel konzertiert hat. Neben ihm schätzen die bedeutendsten Pianisten diese Instrumente, die in legendären Sälen schon Millionen mit ihrer Klangqualität begeistert haben, nicht zuletzt im Wiener Konzerthaus oder dem Musikverein. Seit 7. Oktober 2022 zählt nun auch Wien zu den Städten, die mit Steinway Austria über einen eigenen Ausstellungsraum verfügen, an dem Musikliebhaber vom Anfänger bis zum Star ihren Steinway ausprobieren und sich in ihn verlieben können.

Am Steinway-Flügel: Martin Gasslberger

Am Steinway-Flügel: Martin Gasslberger © PaeR

Personenfoto © PeaR

Guido Zimmermann, Präsident Steinway & Sons Europe, Rudolf Buchbinder, Helmut Deutsch, Tobias Schröter © PeaR

Tobias Schröter, Geschäfstführer der Steinway Austria GmbH.: „Unser Ziel war es, in Wien, der Kulturhauptstadt für Musik, einen Showroom am Opernring so zu gestalten, dass die Welt der Musik und der wunderbare Klang eines Steinway Flügels zelebriert wird.“ Besonderes Augenmerk wurde deswegen auf eine optimale Akustik der Räume gelegt. Damit werden die Feinheiten des jeweils individuellen Klanges der Instrumente nicht nur hör-, sondern auch fühlbar. Die an sich historische Beziehung zwischen der vor über 165 Jahren gegründeten Firma Steinway & Sons und Österreich wurde nun, so Schröter, mit diesem Leuchtturmprojekt unterstrichen und gleichzeitig ein Treffpunkt für Kunden und Künstler etabliert.

Steinway & Sons, Logo 300

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