Kultur und Weindas beschauliche MagazinJim Dine, Ausstellungsansicht JIM DINE und sein erweitertes Selbstporträt
Anlass für die letzte von Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder gestaltete Ausstellung ist eine Danksagung an Jim Dine (*1935), der persönlich bei der Eröffnung anwesend war. Gezeigt wird eine repräsentative Auswahl aus einer Schenkung, die der amerikanische Künstler der Albertina vermacht hat. Es sind Druckgrafiken, die auf den ersten Blick eine breite Palette an Motiven abarbeiten. Bei eingehender Betrachtung und Beschäftigung mit deren Schöpfer stellt sich, so Schröder, heraus, dass sie alle bis zu einem gewissen Grad zutiefst Selbstdarstellungen sind, dem Wesen von Jim Dine entsprungen sind. Bekannt sind die Reihen von Selbstporträts, auf denen er stets mit dem gleichen Gesichtsausdruck dem Betrachter entgegenblickt. Sie werden nun erweitert, mit Gegenständen und Tieren, die weit über die ihm verliehene Zuordnung der Pop-Art hinausgehen. „Ich male, wer ich bin, ich male, was ich bin.” In diesem Zitat Jim Dines deklariert der Künstler sein Verständnis der Selbstdarstellung als ein Medium der Enthüllung des Ich, wie es war, ist und bleibt. Jim Dine ist ein Individualist der US-amerikanischen Kunst, der sich durchgesetzt hat und es auf mehr als 300 Einzelausstellungen und etlichen Teilnahmen an der Biennale von Venedig und der Documenta gebracht hat. Sein Œuvre umfasst Malerei, Skulptur, Zeichnung und eben auch Druckgrafik. Sein Umgang mit den traditionellen Druckverfahren ist durchaus innovativ. So bearbeitet er die Druckplatte oder den Holzblock nicht nur mit feinem Stichel oder dem Stemmeisen. Wenn erforderlich, wird auch eine Kettensäge verwendet, um den entsprechenden Eindruck zu erhalten. Auf eine dieser Weisen sind die nun in der Ausstellung in der Tietze Galerie bis 23. März 2025 gezeigten Blätter entstanden, die teils in österreichischen Atelierwerkstätten gedruckt wurden.
Statistik |