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Francesca Woodman, Ausstellungsansicht

Francesca Woodman, Ausstellungsansicht

FRANCESCA WOODMAN Das tragische Wunderkind der Fotografie

Francesca Woodman Untitled, c. 1975-78 SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation

Francesca Woodman Untitled, c. 1975-78 SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation / Bildrecht, Wien 2025

Ungewöhnlich kraftvolle Schwarz-Weiß Aufnahmen aus Neugier auf das weibliche Selbst

1958 in den USA geboren, 1981 durch Selbstmord aus dem Leben geschieden. Geblieben sind Francesca Woodmann gerade elf Jahre, um mit und vor ihrer Kamera künstlerisch tätig zu sein. Sie war noch ein Teenager, als ihr bereits die erste Einzelausstellung in Andover, Massachusetts, ermöglicht wurde. Bei ihrem Werk handelt es sich um kleinformatige, quadratische Schwarz-Weiß Fotos, für die sie selbst meist nackt posiert hat und die teilweise von ihr entwickelt wurden.

Das Spannende daran sind die Orte, an denen sie ihren Körper zum Einsatz bringt, oft Lost Places, und die Art der Präsentation, in der bröckelnder Wandverputz oder abgerissene Tapeten ungewöhnliche Beziehungen zu ihr aufbauen.

Francesca Woodman, Self-Deceit #1 from the Self-Deceit series, 1978 SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman

Francesca Woodman, Self-Deceit #1 from the Self-Deceit series, 1978 SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation / Bildrecht, Wien 2025

Francesca Woodman Untitled, 1978 SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation

Francesca Woodman Untitled, 1978 SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation / Bildrecht, Wien 2025

Die wahre Kraft ihrer Fotografien fand erst nach ihrem Ableben die entsprechende Würdigung. Francesca Woodman wurde 1986 von der Hunter College Art Gallery entdeckt. In den USA und in Europa waren ihre Werke bald in namhaften Galerien und bedeutenden Ausstellungen zu sehen. In dieser Zeit stieß auch Gabriele Schor, Direktorin der SAMMLUNG VERBUND, auf die künstlerische Hinterlassenschaft Woodmans, von der kontinuierlich Arbeiten angekauft wurden. Gemeinsam mit der Albertina wurde nun die Schau „Francesca Woodman. Werke der SAMMLUNG VERBUND“ (bis 6. Juli 2025) verwirklicht. Gabriele Schor verhilft in einer sehr persönlichen Erklärung zum weitergehenden Verständnis dieser nicht alltäglichen Form der Fotokunst: „Die flüchtige Erscheinung des weiblichen Körpers wird manchmal als ästhetische Vorwegnahme ihres Suizids im Alter von 22 Jahren gedeutet. Die Ausstellung will hingegen ihr Werk nicht vom Ende, sondern vom Anfang ihrer Schaffenszeit interpretieren.

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