Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Annette Dasch (Josepha Vogelhuber, Wirtin), Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Annette Dasch (Josepha Vogelhuber, Wirtin), Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

IM WEISSEN RÖSSL Overtourism im lustigen Salzkammergut

Jakob Semotan (Leopold), Chor der Volksoper Wien © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Jakob Semotan (Leopold), Chor der Volksoper Wien © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Wenn alten Liebesgeschichten hörens- und sehenswert die Kostüme ausgezogen werden.

Scharen von Touristen werden von Bussen und Schiffen in St Wolfgang herangekarrt und zu einem Kurzbesuch im berühmten Etablissement „Im weissen Rössl“ abgesetzt. Das Personal ist in solchen Momenten natürlich heillos überfordert, versteht es aber dennoch, die ungeduldigen Besucher entsprechend abzukassieren. Oberkellner Leopold hat den Schmäh drauf, wenn er die von den Fremdenführern zu hektischer Eile angetriebenen Gäste mit „Aber meine Herrschaften“ zum kurzen Innehalten animiert. Seit der Uraufführung dieses Singspiels 1930 scheint sich im Salzkammergut also nicht viel geändert zu haben. Die malerische Gegend mit ihren Seen und Bergen zieht Jahr für Jahr mit ihrem Zauber der Saison trotz Schnürlregens und überhöhter Zimmerpreise die Menschen in ihren Bann. Einige wenige nehmen sich aus den hinter Lollypops nachhechelnden Herden heraus und mieten sich in diesem legendären Hotel zur Sommerfrische ein. Bis heute hat es dessen Management in Person von Josepha Vogelhuber jedoch nicht geschafft, mehr als ein Balkonzimmer anbieten zu können. Das Gerangel darum ist ein wesentlicher Teil jener wundersam kitschigen Geschichte, vor der sich kaum ein Musiktheater scheut, sie in seinen Spielplan aufzunehmen.

 Oliver Liebl (Sigismund Sülzheimer), Julia Edtmeier (Klärchen) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Oliver Liebl (Sigismund Sülzheimer), Julia Edtmeier (Klärchen) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Annette Dasch (Josepha), Robert Palfrader (Der Kaiser) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Annette Dasch (Josepha), Robert Palfrader (Der Kaiser) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Die Volksoper lud den designierten Intendanten des Volkstheaters ein, dafür die Regie zu übernehmen. Jan Philipp Gloger stellte sich lustvoll der Herausforderung und lässt berechtigte Hoffnung aufkeimen, auch an seiner zukünftigen Wirkungsstätte erfreuliches Theater anzubieten. Die ohrgängige Musik von Ralph Benatzky und Co. überlässt er den Fachleuten, allen voran Michael Brandstätter am Pult des Orchesters, die vergessen machen, dass es sich um relativ einfache Schlager handelt, die gekonnt interpretiert durchaus auch Freunde der E-Musik begeistern dürfen. Die Handlung selbst wurde mit raffinierter Ironie von ihrem Altersschwachsinn befreit. Man könnte sagen, mit vollen Hosen ist´s leicht stinken. Als Prof. Hinzelmann erklärt niemand anderer als Harald Schmidt in bewährt eloquenter Weise dem Berliner Fabrikanten Wilhelm Giesecke (ein Piefke zum z´reißen: Götz Schubert) die Schönheit der Natur. Es gibt auch den Kaiser, den echten TV-Kaiser, der allerdings privatim als Robert Palfrader in den Genuss der Balkonzimmers kommt. Die Salutschüsse zu seinem Empfang werden aus Schneekanonen abgefeuert und sind ein weiterer Gruß aus der Gegenwart. Sportlich mit dem Fahrrad erscheint Rechtsanwalt Dr. Siedler.

Der erfreulich überzeugende Tenor David Kerber verliebt sich Knall auf Fall in Ottilie (Nadja Mchantaf als Gieseckes Tochter) und kommt ihr im Kuhstall, der schummrigen Hausdisco, endlich näher. Mit dem Paragleiter landet hingegen Kahlkopf und Großmaul Sigismund Sülzheimer (bringt frisches Leben ins Geschehen: Oliver Liebl) unsanft hinter der Szene, was ihn nicht abhält, der wegen ihres Dialektes (Lachen über Lispeln ist längst nicht mehr korrekt) schüchternen Klara (Julia Edtmeier) den Hof zu machen. Als Oberkellner Leopold schmachtet Tenor Jakob Semotan seine Chefin Josepha an, muss sich aber, nicht ganz unverständlich, bis zum Schluss um deren Gunst bemühen. Immerhin ist Annette Dasch das Ziel seiner Werbung, eine Frau, die nicht nur blendend aussieht und toll singt, sondern souverän zwischen austriakisch Gschert und Berliner Schnauze switcht und so subtil g´spaßig bzw. ulkig die dem Geschehen immanente Süßlichkeit nimmt. Die dreifache Hochzeit ist unausweichlich, erhält aber durch Josephas und Leopolds Flucht aus den belastenden Niederungen dieses zeitlosen Tourismusmagneten die passende Antwort auf viele diesbezügliche Fragen unserer Zeit.

 Harald Schmidt (Prof. Dr. Hinzelmann), Götz Schubert (Wilhelm Giesecke) © Barbara Pálffy/Volksoper

Harald Schmidt (Prof. Dr. Hinzelmann), Götz Schubert (Wilhelm Giesecke) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

JOLANTHE & DER NUSSKNACKER Herbsüße Melange aus Oper und Ballett

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Tschaikowski für die ganze Familie, aber wirklich kindergerecht?

Die einaktige Oper „Jolanthe“ ist eine Familienproduktion aus dem Hause Tschaikowski. Modest hat das Libretto verfasst, sein Bruder Iljitsch die Musik dazu komponiert. Vielleicht war es dieser Umstand, der Lotte de Beer, Direktorin der Volksoper, zu ihrer ersten Opernregie inspiriert hat, als Kombination aus Musikdrama und Ballett. Die Handlung ist märchenhaft genug, um sie einem Kind zumuten zu können. Prinzessin Jolanthe ist blind geboren. König René will ihr die Enttäuschung ersparen, sich behindert zu fühlen und schottet sie von der Umwelt hermetisch ab. Sie soll gar nicht wissen, dass man auch sehen kann. Brüsk lehnt er das Angebot des Arztes Ibn Hakia ab, in seiner Tochter den Wunsch zum Sehen zu wecken. Als jedoch der Ritter Vaudemont auftaucht, sich in die junge Frau verliebt und Gegenliebe erfährt, kann der Arzt zur Heilung schreiten. Das Wunder geschieht, sie sieht das Licht und alles ist gut. Da das Ganze aber nicht abendfüllend ist, wurden Teile aus „Der Nussknacker“ eingefügt, die Dirigent Omer Meir Wellber mit raffinierten Arrangements und spannenden eigenen Ideen mit der Opernmusik verquickt hat. In der Choreographie von Andrey Kaydanovskiy treten Mitglieder des Wiener Staatsballetts als Walzer tanzende Blumen, Torten der Zuckerlfee, Zinnsoldaten oder eine Horde Mäuse quasi in der Phantasie der Prinzessin auf.

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Gedacht ist diese Produktion für „die ganze Familie“, also vom Opa bis zur Enkelin, die nicht früh genug mit diesem Format vertraut gemacht werden kann. De Beer ist jedoch eine strenge Lehrerin, die den Zugang für junge Zuschauer nicht so einfach gestaltet. Eine dunkle, leere Bühne und Alltagskleidung als Kostüme sind eine Herausforderung, schon in frühen Jahren die eigene Vorstellungskraft zu bemühen und mit herben Inszenierungen fertig zu werden. In einem unschuldig weißen Kleidchen singt Hedwig Ritter, verdreifacht durch die Tänzerinnen Tessa Magda und Anita Mandala, eine berührende Jolanthe, der Tenor Jason Kim als Graf Voudemont einfach verfallen muss. Dazwischen steht jedoch René, König der Provence, den Stefan Cerny mit knackigem Bass zwischen Vaterliebe, Irrtum und Mäusekönig pendeln lässt.

Er bleibt sogar gegenüber dem weisen muslimischen Arzt Ibn Hakia (Szymon Komasa) unerbittlich. Mit dabei sind u. a. noch mit kleinen Rollen, aber großen Stimmen Stanislaw Napierala (Waffenträger Almerik), Trevor Haumschilt-Rocha (Robert, Herzog von Burgund), Katia Ledoux, Camila Aguilera Yáñez und Alexandra Flood als Amme und Freundinnen von Jolanthe und Vivian de Britto Schiller als geheimnisvoll stumm durch die Szene webendes Kaninchen. Bei all diesem Aufwand hätten sich das Ganze ein mächtigeres Finale verdient, als es Tschaikowski an das Ende dieser Oper gesetzt hat. Es geht schließlich um das Licht, das in seiner dramatischen Kraft überhaupt nicht eingesetzt wird – eine Vergeudung! Aber scheinbar war das Pulver schon im ersten Teil verschossen – und dass sich nach der Pause das Publikum auch auskennt, wurde die letzte Szene davor wiederholt. Trotzdem, die Begeisterung war auch bei der Vorstellung am 23. November 2024 enorm, mit mächtigem Applaus und lauten Bravos sowohl für Solisten als auch Ensemble und nicht zuletzt für einen souveränen Alfred Eschwé am Pult des Volksopernorchesters.

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Jolanthe und der Nussknacker, Szenenfoto © Ashley Taylor

Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel), Chor der Volksoper Wien © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel), Chor der Volksoper Wien © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

ALMA Faszinierende Geliebte der vier Künste

Josef Wagner (Gustav Mahler), Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel) © Barbara Pálffy/VW

Josef Wagner, Annette Dasch © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Zeitgenössische Musik eröffnet einen Blick in die Seele einer ungewöhnlich bedeutenden Frau.

Die Geschichte beginnt im April 1935 auf dem Friedhof, mit einem Begräbnis. Bestattet wird Manon, die Tochter von Alma und Walter Gropius. Halb Wien ist am Grab versammelt, nur die Mutter fehlt. Sie lässt ausrichten: „Beerdigung? Ich gehe nicht zu solchen Aufführungen.“ Dieser Satz wird zum durchgängigen Motiv im Libretto des israelischen Autors Ido Ricklin, das von Anke Rauthmann aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt wurde. Es geht von hinten angefangen vier Akte lang zurück um die früh verstorbenen Kinder und den abgetrieben Fötus, gezeugt von Oskar Kokoschka. Ricklin lässt die Titelheldin erst erscheinen, wenn sich der gesellschaftliche Wirbel gelegt hat. Almas Tochter Anna, eine Bildhauerin, arbeitet in ihrem Atelier an einer riesigen Büste ihres Vaters Gustav Mahler und kommentiert den weiteren Verlauf des Geschehens. Sie ist das einzig überlebende Kind und macht der Mutter Vorhaltungen, dass sie wieder betrunken sei. Anna sei nie geliebt worden und hätte anstelle von Manon sterben sollen.

 Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel), Annelie Sophie Müller (Anna, Tochter von Mahler),

Annette Dasch, Annelie Sophie Müller, Martin Winkler © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel), Timothy Fallon (Franz Werfel) © Barbara Pálffy/VW

Annette Dasch, Timothy Fallon © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Auf Schienen fährt ein Flügel auf die Szene, später ein Wagen aus der Grottenbahn und ein Pianino, an dem die junge Alma ihre ersten Kompositionen schafft. Regisseurin Ruth Brauer-Kvam hat damit einen einheitlichen und übersichtlichen Schauplatz geschaffen, in dem die aufeinander folgenden oder gleichzeitig um sie bemühenden Männer sich mit Alma auseinandersetzen und scheut keineswegs drastische Szenen mit Sex und Blut. Es geht immer wieder um die teils chaotischen, teils seltsamen Verhältnisse, die das Leben dieser Frau begleitet haben und ihr nicht zu unrecht das Attribut „Geliebte der vier Künste“ eingetragen haben. Die Musik zu dieser als Auftragswerk entstandenen Oper stammt von der 1954 in Haifa geborenen Komponistin Ella Milch-Sheriff. Es ist eine opulente Tonmalerei, eine aus Klang geschaffene Darstellung von gewaltigen Emotionen, die von Omer Meir Wellber mit dem Orchester der Volksoper beeindruckend umgesetzt wird.

 Josef Wagner (Gustav Mahler), Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel), Kinderchor

Josef Wagner (Gustav Mahler), Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel), Kinderchor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Der Gesang ist höchst anspruchsvoll, da es kaum erkennbare Melodien gibt, sondern nur scheinbar willkürlich vertonte Prosasätze in einem komplizierten harmonischen Geflecht. Um Annette Dasch als in jeder Beziehung authentische Verkörperung von Alma Mahler-Gropius-Werfel-Schindler ist ein wunderbares Ensemble am Werk, das die Begegnungen mit dieser einmaligen Persönlichkeit hör- und sichtbar macht. Mezzo Annelie Sophie Müller ist Anna, Sopranistin Lauren Urquhart die 18jährige Manon, der ein Streichquartett auf der Bühne mit einem Teil aus Alban Bergs „Dem Andenken eines Engels“ nachweint. Als Maria, Gustav Mahlers Tochter, zeigt ein kleines Mädchen im gelben Kleidchen aus dem Kinderchor bereits ein erstaunliches Bühnentalent.

Um das Ungeborene (Sopranistin Hila Baggio) üben Alma und Bassbariton Martin Winkler als Kokoschka an einer überlangen Nabelschnur ein heftiges Tauziehen. Der mittlerweile auch als Choreograph tätige Florian Hurler tanzt den Walter Gropius und Tenor Timothy Fallon fickt als verachteter Jude Franz Werfel der bekennenden Antisemitin Alma das Kind zu einer Frühgeburt aus dem Bauch. Es ist Martin, dessen bald darauf an Gehirnwassersucht gestorbener Sohn, berührend von Countertenor Christopher Ainslie als vergeblich nach mütterlicher Liebe flehendes „Monster“ dargestellt. Was die ambitionierte Komponistin Alma Schindler tatsächlich geschaffen hat, erfährt man in dieser Oper aus Gründen des Urheberrechts nicht, aber man wird Zeuge, als ihr das Komponieren von Gustav Mahler (Bassbariton Josef Wagner) untersagt wird. Dieses Ringen zwischen Verletzung und Liebe ist der Inhalt des fünften Aktes, in dem sie ihre Musik für das Potential opfert, das ihr eine Zukunft als Alma Mahler bietet.

Annelie Sophie Müller (Anna, Tochter von Mahler), Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel),

Annelie Sophie Müller (Anna, Tochter von Mahler), Annette Dasch (Alma Mahler-Gropius-Werfel), Lauren Urquhart (Manon, Tochter von Gropius) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Tomislav Mužek (Don José) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Tomislav Mužek (Don José) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

CARMEN Corrida mit Rosen und Jubel zum Femizid

Katia Ledoux (Carmen), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Gespickt mit Angeboten zum Grübeln und getragen von interessanten Stimmen

Der französische Schriftsteller Prosper Mérimée hat in einer Novelle die Grundzüge der Handlung vorgegeben, die von Henri Meilhac und Ludovic Halévy von deutlich rassistischer Abneigung gegen die in Frankreich sogenannten Gitanes (Roma bzw. Sinti) einigermaßen bereinigt und für das Libretto der Oper Carmen umgeschrieben wurde. Geblieben ist die verführerische Frauengestalt, die den an sich zu Gewalt neigenden Soldaten Don José bis zur Desertion und am Ende zum Eifersuchtsmord reizt. Georges Bizet hat dazu die für damalige Verhältnisse revolutionäre Musik komponiert und eine der meistgespielten Opern geschaffen, wenn auch gegen zähe Widerstände seiner Zeitgenossen, die sich mit dieser ungeschminkten Darstellung von Realität auf der Bühne wenig anzufangen wussten. Seither inspirierte dieses ungleiche Paar zu unzähligen Interpretationen. Sie reichen vom gewissenlosen Vamp und einem auf die schiefe Bahn geratenen braven Mann bis zur Heldin, die gnadenlos die Schwächen des angeblich starken Geschlechts aufzeigt.

Tomislav Mužek (Don José), Alexander Fritze (Zuniga), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Tomislav Mužek (Don José), Alexander Fritze (Zuniga), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Marco Di Sapia (Remendado) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Marco Di Sapia (Remendado) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Wenn die Chefin der Volksoper, Lotte de Beer, selbst Regie führt, scheint von vornherein klar zu sein, wer die Guten und wer die Bösen sind. Sie geht dabei so weit, den Mord an Carmen als Ende einer Corrida zu deuten und der Frau die Rolle des in der Arena erstochenen Stieres zu geben. Aus den Logen eines Theaters verfolgt der Chor ab der Hälfte des Stücks als Pseudopublikum das Geschehen. Bei Carmens Ableben werden jubelnd Rosen geworfen. Um die Absurdität dieser Situation zu unterstreichen tanzen Mitglieder des Wiener Staatsballetts als putzige Toreros verkleidet mit lächerlich zierlichen Schritten um den brennend eifersüchtigen José und eine für ihre Freiheit kämpfende Frau. Damit ergeben sich zwei völlig unterschiedliche Teile dieses Abends. Der Anfang ist eher konventionell, mit einem Straßenbild von Sevilla vor der Zigarettenfabrik (werden dort die berüchtigt starken Gitanes erzeugt?). Der Gastgarten der Taverne (über Sesseln und Tischen funkeln die Sterne) bietet ebenfalls eine nachvollziehbare Situation. Die Schlucht im Schmugglercamp wurde jedoch bereits auf einen stilisierten Felsen reduziert. Dahinter erhebt sich bis zum Schluss das Theater auf der Bühne. Das gibt zu denken und sorgt für Diskussionen, die wohl im Sinn der Regisseurin sind.

Katia Ledoux (Carmen), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen), Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Am Pult des Volksopernorchesters legt Ben Glassberg mit auffallend zündendem Tempo los, bietet in der Folge aber dem auf Französisch singenden Ensemble eine solide Unterlage. Mit frischen Stimmen legen Alexandra Flood (Frasquita) und Sofia Vinnik (Mercédés) die Karten, die den Tod von Carmen voraussagen. Alexander Fritze ist ein resoluter Leutnant Zuniga, der jedoch von den Schmugglern Remendado (Karl-Michael Ebner) und Dancaïro (Marco Di Sapia) in der Kaschemme eine Niederlage einstecken muss. Mit breitem Bassbariton wirft sich Josef Wagner als Escamillo wuchtig in den Kampf gegen den Toro und um die Liebe von Carmen.

Dagegen erscheint, auch wegen ihres zarten Soprans, Micaëla (Iulia Maria Dan) schüchtern vor der zudringlichen Soldateska. Dass sie aber über den größten Mut aller Beteiligten verfügt, beweist sie mit ihrem nächtlichen Auftauchen bei den Schmugglern. Sie kann den von ihr Geliebten überreden, mit ihr zu dessen Mutter zu kommen, aber nicht seine Zuneigung gewinnen. Tomislav Mužek bewältigt seine Aufgabe als Don José durchaus respektabel und spielt auch überzeugend den am Ende geprellten Liebhaber. Ihm gegenüber steht Katia Ledoux. Ihre Carmen wurde vom Kostüm (Jorine van Beck) übel behandelt. Der schwarze Overall und die derben Schuhe vermitteln Aggression und sind alles andere als vorteilhaft für eine Frau, die zwar über einen sinnlichen Mezzo verfügt, sich aber allein auf ihre Stimme verlassen muss, wenn sie Don José mit dem berühmten Kastagnettentanz den Kopf verdreht, um sich und ihn damit letztlich in das Verderben zu reißen. Letztlich geht es doch um diese Tragödie voller Emotionen zwischen zwei Menschen und erst in zweiter Linie um feministische Botschaften, wie sie diese Inszenierung beherrschen.

Katia Ledoux (Carmen) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

Katia Ledoux (Carmen) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

 Matilda Sterby (Magda de Civry), Timothy Fallon (Prunier), Rebecca Nelsen (Lisette)

Matilda Sterby (Magda de Civry), Timothy Fallon (Prunier), Rebecca Nelsen (Lisette) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

LA RONDINE Melodiöser Flug der verliebten Schwalbe

La rondine, Ensemble © Babrara Pálffy/Volksoper Wien

La rondine, Solisten, Ensemble © Babrara Pálffy/Volksoper Wien

Eine Erinnerung daran, dass Giacomo Puccini auch die leichte Muse schätzte

Schuld am ganzen ist nur der Dichter. Seiner Phantasie entspringen die tollsten amourösen Verwicklungen. Er infiziert mit dem Liebesvirus ausgerechnet eine Lebedame, die daraufhin ihrem unmoralischen Lebenswandel entsagt, ihren reichen Geldgeber verlässt und dem jungen Geliebten folgt. Klar, das kann nicht gut gehen, vor allem dann, wenn sich die Mutter des jungen Mannes eine Schwiegertochter mit untadeligem Lebenswandel wünscht. Viele Operetten sind aus ähnlichem Material geschnitzt, Giacomo Puccini verlangte von seinem Librettisten Giuseppe Adami jedoch einen Text, der wie in einer Oper durchgehend zu vertonen ist. Damit ist „La rondine“ (die Schwalbe) ein Zwitter geworden, der es damit gebüßt hat, dass er eher selten das Licht der Bühnenscheinwerfer erblickt. Dazu kommt, dass es die Musen mit dem Komponisten nicht wirklich gut meinten und ihm den großen Wurf in den Melodien versagten. Entstanden ist ein nettes Stück Musiktheater, mit eher historischem als musikalischem Wert.

Leonardo Capalbo (Ruggero Lastouc), Matilda Sterby (Magda de Civry) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Leonardo Capalbo (Ruggero Lastouc), Matilda Sterby (Magda de Civry) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

 Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Statisterie © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Statisterie © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Dass es trotzdem ein wunderbar unterhaltsamer Abend in der Volksoper geworden ist, ist nicht zuletzt der Regie von Lotte de Beer zu verdanken. Keine schrägen Mätzchen, keine unmotivierten Zeitsprünge und keine verstörenden Abirrungen, stattdessen überraschend humorige Ideen und ein sehr gutes Ensemble, das ist das zufriedenstellende Fazit dieser Produktion. Die Leitung am Pult obliegt Alexander Joel, der das Volksopernorchester Puccini mit wienerischem Einschlag gekonnt mischen lässt. Nun zum einzelnen: Der Dichter Prunier, ein gemütlich beleibter Kerl (bereits ein Publikumsliebling: Timothy Fallon), treibt in der Pariser Gesellschaft um 1860 sein poetisches Unwesen. Er selbst liebt Lisette, die Haushälterin seiner Gastgeberin Magda. Aber, so sein Jammer, bei seiner Reputation darf er nur reiche Frauen begehren. Lisette ist diesbezüglich anderer Ansicht.

Rebecca Nelson spielt neben der beachtlichen Stimme ihre kernige Komik aus, um den Zögernden respektlos unter ihre Fuchtel zu nehmen. Besagte Magda (Matilda Sterby) hätte es so gut beim etwas reservierten Bankier Rombaldo (Andrei Bondarenko), stürzt sich jedoch kopfüber in eine Affäre mit dem jungen Ruggero. Wenn Leonardo Capalbo auch zu ihr aufschauen muss, so überzeugt er diese Frau von seiner großen Liebe nicht zuletzt mit seinem hellen und dennoch kräftigen Tenor. Gesungen wird erfreulicherweise in Originalsprache. Zum Mitlesen tippt der fleißige Schreiberling Prunier den deutschen Text in eine Projektion auf der Bühne. Wenn es seiner Lisette zu bunt wird, was das Dichterhirn ersinnt, reißt sie die Blätter aus seiner Schreibmaschine und notiert aufmüpfige Gedanken per Hand dazu. Ihre Herrin darf natürlich nicht vor Gram sterben. Damit gerät das Finale zu einem feministischen Klamauk, als erfrischende Auflockerung zu den romantischen Träumen von Ruggero und der eindrucksvoll vorgebrachten Verzweiflung einer von Skrupel ob ihrer Vergangenheit gepeinigten Magda. Jubelrufe und langer Applaus waren ihnen damit sicher und mehr als verdient.

 Rebecca Nelsen (Lisette), Timothy Fallon (Prunier) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Rebecca Nelsen (Lisette), Timothy Fallon (Prunier) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

DIE LUSTIGE WITWE Pontevedros wunderbare Rettung

Anett Fritsch, Daniel Schmutzhard © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Anett Fritsch, Daniel Schmutzhard © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Ein schwungvolles Proseminar im Studium raffinierter Weiber und hilfloser Männer

Kritische Geister haben schon seit Längerem festgestellt, dass dieser Stoff der Wokeness unserer aktuellen Gesellschaft nicht entspricht. Da ist von den Weibern die Rede, in fast unerträglicher Wiederholung dieses despektierlichen Ausdrucks für Frauen. Gemeint sind damit Nachtclubtänzerinnen, die angeblich nichts anderes im Sinn haben, als in die Jahre gekommene Herren auszunehmen, Ehegattinnen, die ihre Männer nach Strich und Faden betrügen, und eine zu sagenhaftem Reichtum gekommene Witwe, die sich von ganz unten nach ganz oben geheiratet hatte. Wenn man aber ein wenig genauer in das Libretto von Victor Léon und Leo Stein hineinblickt, entdeckt man einen Haufen dummer männlicher Wesen, gegen die jede dort vorkommende Frau eine Intelligenzbestie ist. Damit ist, so kann man beruhigt feststellen, ein Gleichstand zwischen den Geschlechtern erreicht. Nichts steht mehr im Wege, Franz Lehárs grandiose Komposition zu „Die lustige Witwe“ unvoreingenommen zu genießen.

Ensemble Solisten Herren © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Ensemble Solisten Herren © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Szymon Komasa, Daniel Schmutzhard, Jakob Semotan, Anett Fritsch © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Szymon Komasa, Daniel Schmutzhard, Jakob Semotan, Anett Fritsch © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Um bei der Musik zu bleiben: Ben Glassberg steht am Pult des Volksopernorchesters und zaubert wundervolle Klänge, wohl mit wienerischer Unterstützung der vor ihm im Graben Musizierenden. Wem bei „Lippen schweigen, s´ flüstern Geigen“ nicht das Herz aufgegangen ist, der muss ein Rüpel sein, so schön wurde dieser Walzer bei der Premiere gespielt; mit der deutlichen Verzögerung der Drei im Takt. Bis es jedoch so weit ist, muss eine nicht unkomplizierte Handlung umgesetzt werden.

Mariame Clément führt Regie und hat in diese unzählige Male gespielte Operette eine Menge neuer, allerdings nicht immer schlüssiger Ideen eingebracht. Allein die Pariser Gesellschaft, die sowohl in der Pontevedrinischen Botschaft als auch in der Bleibe der umgarnten Witwe Champagner schlürft, wurde vom Dresscode zugunsten einer Nichtmode befreit, als Versteck für heitere Unkeuschheiten dient die Kabine eines Fotoautomaten(?) und der Pavillon ist eine unromantische Holzkiste mit zwei Ausgängen (Bühne und Kostüme: Julia Hansen).

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Als Baron Mirko Zeta versucht Szymon Komasa die maroden Finanzen seines Heimatlandes zu sanieren. Dabei merkt Herr Botschafter nicht, dass seine Frau, die Französin Valencienne, längst ein Gspusi mit dem Maler Camille (ein junger Tenor, den man sich merken sollte: Aaron-Casey Gould) lustvoll betreibt. Sie ist doch eine anständige Frau, lässt ihn Hedwig Ritter glauben und notiert es sicherheitshalber auf ihrem, vom Liebhaber kompromitierend signierten Fächer.

Von seinem Kanzlisten Njegus tatert der balkanesische Hahnrei nicht viel erfahren, weil Jakob Semotan warat konjunktivisch nicht nur komisch, sondern viel zu verschwiegen. Er sagert nix, wenn er auch dies und das wissert. Um die Witwe Hanna Glawari ist ein rechtes Griss. Ihre Millionen müssen aber im Land bleiben. Also wird der Lebemann und nebenbei Botschaftssekretär Graf Danilo Danilowitsch auf sie angesetzt. Er soll seinen Charme spielen lassen und die Dame ehelichen. Doch es gibt eine Vorgeschichte. Die beiden waren vor vielen Jahren schon einmal ineinander verliebt. Zwei reife Menschen treffen einander nun nach einem bewegten Leben. Anett Fritsch, eine Sopranistin mit großer Stimme, lässt beim Vilja Lied den Atem anhalten. Was diese Nummer in dem Stück verloren hat, könnte nur Lehár selbst beantworten. Wahrscheinlich hat sie ihm so gut gefallen, dass er sie der Witwe einfach so geschenkt hat. Daniel Schmutzhard bevorzugt als unwiderstehlicher Schwerenöter zwar das Maxim für seine Abendunterhaltung, hat aber kein Herz aus Stein und öffnet es schlussendlich doch für diese großartig zu ihm passende Frau.

Aaron-Casey Gould, Hedwig Ritter © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Aaron-Casey Gould, Hedwig Ritter © Werner Kmetitsch / Volksoper

Myrthes Monteiro (Anita), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

Myrthes Monteiro (Anita), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

WEST SIDE STORY Sparsame Ausstattung, opulente Wirkung

Anton Zetterholm (Tony), Jaye Simmons (Maria) © Marco Sommer / Volksoper Wien

Anton Zetterholm, Jaye Simmons © Marco Sommer / Volksoper Wien

Somehow, somewhen, somewhere, is there a place to be? Yes!

Die traurigste Liebesgeschichte wohl der ganzen Geschichte bewegt seit Urzeiten die Herzen – obwohl, daraus gelernt hat bis heute niemand. Nicht erst William Shakespeare hat sie für sich entdeckt, aber er hat Romeo und Julia zum Allgemeingut der Menschheit gemacht. Ihm sind unzählige Autoren gefolgt, auch Arthur Laurents und Stephen Sondheim, die die Story nach New York City verlegt haben, in einen düsteren Teil der West Side von Manhatten. Die Musik dazu hat ein ganz Großer geschrieben. „West Side Story“ wird gemeinhin als Musical bezeichnet. Leonard Bernstein hat damit aber weit mehr geschaffen, eher eine Symphonie des 20. Jahrhunderts mit rasend vertrackten Rhythmen und einer den Klängen immanenten komplizierten Harmonik. Trotzdem geht diese Komposition wie kaum eine andere ins Ohr, denn die Melodien, bei denen es um das Wesentliche des Inhalts geht, fliegen den Zuhörern zu wie prächtige Vögel. Sie machen Lachen und Weinen, erregen den Zorn auf den Hass an sich und erzählen von einer Liebe, die nicht imstande ist, Katastrophen zu verhindern.

Roberta Monção (Teresita), Sophia Gorgi (Rosalia), Danai Simantiri (Francisca), Jaye Simmons (Maria)

Roberta Monção (Teresita), Sophia Gorgi (Rosalia), Danai Simantiri (Francisca), Jaye Simmons (Maria) © Marco Sommer/Volksoper Wien

Links: Jets, rechts: Sharks © Marco Sommer/Volksoper Wien

Links: Jets, rechts: Sharks © Marco Sommer/Volksoper Wien

Mit dieser Produktion hat Lotte de Beer einen Goldgriff getan. Sie hat selbst Regie geführt und dieses Werk in beachtlicher Qualität umgesetzt. Auf Kulissen wie die Freiheitsstatue in der Ferne, verkommene Häuserfassaden, Feuerleitern oder verdreckte Reklameschilder wird verzichtet. Das Schwarz des Hintergrundes reicht (abgesehen vom „Place to be“) völlig aus, um mit Licht und ein paar wenigen Requisiten die Schauplätze zu markieren (Bühnenbild: Christof Hetzer). Den Rest besorgen ohnehin die Darsteller. Mitreißende Tanzszenen der Jets und der Sharks lassen das Temperament überquellen (Choreographie: Bryan Arias). Von Riff (Oliver Liebl), der lästigen Anybody (Melanie Böhm) über den streitsüchtigen Bernardo (Lionel von Lawrence) bis zum schießwütigen Chino (James Park) sind alle diese Gesangsrollen solide besetzt. Die Mädchen, ob die blonden Girls der Sharks oder die glutvollen Puoertoricanerinnen, sind nicht nur eine Augenweide, sie verstehen es auch, trefflich zu tanzen und zu singen.

Doc (Axel Herrig) ist derjenige, der es mit den Burschen gut meint, nicht so Nicolaus Hagg, der als Polizei-Leutnant Schrank die Aggressionen noch ordentlich anheizt. Wenn Anita (Myrthes Monteiro) die anderen mit „I like to be in america“ vom neuen Lebensgefühl zu überzeugen versucht, geht die Post für die Integration ab. Dass ausgerechnet ihr Bräutigam vom Geliebten ihrer besten Freundin erstochen wird, ist eine harte Prüfung für das aufgeschlossene Mädchen. Doch sie umarmt diese, als sie deren Schmerz begreift. Jaye Simmons ist eine liebreizende Maria mit ungemein viel Innigkeit und großer Stimme. So ist es kein Wunder, dass sich Anton Zetterholm als Tony auf der Stelle in sie verliebt und allein aus ihrem Namen einen ergreifenden Song macht. Ihren Ausdruck finden alle diese Emotionen in der Partitur, aus der Ben Glassberg penibel jede Facette der vielschichtigen Gefühle, ob positiv oder negativ, mit dem Orchester des Hauses herausholt und es schafft, dem Publikum mit einem Dauerläufer auf den Musikbühnen der Welt einen einzigartigen Abend zu bescheren.

Oliver Liebl (Riff), Lionel von Lawrence (Bernardo), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

Oliver Liebl (Riff), Lionel von Lawrence (Bernardo), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

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