Montre Exacte, hochgenaue Zeit, gemessen im weinViertel-Takt
Die Stadltür auf dem Zifferblatt
„Qualität steht vor der Zeit“, ist das bemerkenswerte Motto des Uhrmachers Christian Umscheid. Gemeint sind damit jedoch nur die Monate und Jahre, die es braucht, bis aus der Idee eine Uhr der Spitzenklasse entsteht. Gearbeitet hatte er zwölf Jahre für Audemars Piguet, für die beste Manufaktur der Welt, so Umscheid, davon fünf, sechs Monate in der Fabrik in der Schweiz. Gerne denkt er zurück an seinen Platz in der Elite der Uhrmacher, von denen sich etliche wie auch er erfolgreich selbstständig gemacht haben: „Es sind alles Personen mit einer inneren Triebfeder“ und einer „Unruh“, die auch ihn dazu getrieben hat, an der Entwicklung einer eigenen Uhr zu arbeiten. „AP war wie eine Schule, die man aber wieder verlassen muss“, beschreibt er seinen Entschluss, nach Österreich, genauer gesagt, in sein Heimatdorf Herrnbaumgarten im Weinviertel zurückzukehren.
Um die entsprechenden Voraussetzungen für die Produktion zu schaffen, musste ein geeignetes Gebäude angeschafft werden. Es fand sich nach intensiver Suche, die ihn kreuz und quer durchs Weinviertel führte, ganz in der Nähe, mitten in Poysdorf am Dreifaltigkeitsplatz. Aus einer ehemaligen Station für Postkutschen wurde so die moderne Manufaktur Montre Exacte, in der Umscheid mit einem kleinen Team im Moment knapp vor der endgültigen Verwirklichung seines Traumes steht. Die Beleuchtung hat die Qualität von Tageslicht, Skywhite, so Umscheid, die ergonomischen Arbeitstische wurden nach eigenen Entwürfen angefertigt und die Werkstatt, also der Platz, an dem die Uhr montiert wird, hat sterilen Laborcharakter. Eine Glaswand trennt diesen Raum von den Maschinen, an denen nicht nur die winzigen Bestandteile der Uhr vermessen und bearbeitet, sondern sogar die feinen Werkzeuge dafür hergestellt werden.
Zu sehen ist die Uhr bereits, allerdings nur in einer 3D-Animation. Das rote ME oben auf dem Zifferblatt steht für die Montre Exacte und ist gleichzeitig der französischen Ausdruck für eine hochgenaue Uhr, gebaut in Handarbeit und in der Qualität „Haute Horlogerie“ von der Konstruktion bis hin zur fertigen Uhr.
Der Schriftzug im unteren Bereich überrascht: weinVierteluhr. Umscheid: „Ich wollte die Merkmale der Kultur unserer Heimat in diese Uhr einbauen.“
Die eher ungewöhnliche Farbe braun wurde gewählt, da sich das Weinviertel im Durchschnitt des Jahres eher in diesen Tönen präsentiert. Zu den Leisten wurde Umscheid von einem Stadltor, dem Tor zu einer Scheune, inspiriert. Das Blau auf den Zeigern steht für Niederösterreich und das Gelb für den blühenden Raps.
Im Armband findet sich die blaue Schürze der Weinbauern, das Fiata. In solider Verarbeitung ist das Gradl (Fischgrätmuster), so Umscheid, ein stressfreier Stoff und unverwüstlich wie die Schürzen selbst.
Das mechanische Uhrwerk wird durch eine Zugfeder angetrieben, wobei die Zeitteilung durch Hemmung erfolgt. Ein reizvolles Detail ist der sogenannte „Vierteljumper“, der nicht zufällig die Form eines Sektglases hat.
Immerhin gilt Poysdorf als Sektmetropole, das heißt, die Trauben werden an die großen Sektkellereien Österreichs geliefert.
Der Preis für ein solches Stück Weinviertel beginnt bei moderaten € 3.570,-. 8.920,- kostet die Ausführung in Gold. Man sollte sich aber bald zu einem solchen Kauf entschließen, denn es kann, ganz nach dem Motto „Qualität steht vor der Zeit“ eine Weile dauern, bis die persönliche weinVierteluhr am Handgelenk tickt.
Die ersten Bestellungen für die weinVierteluhr sind bereits eingegangen.