Kultur und Weindas beschauliche MagazinTIPPS FÜR TRIPS
Die Bibliothek von Stift Admont ist eine gewaltige Sammlung von Büchern, allein in den öffentlich sichtbaren Regalen befinden sich ca. 70.000 Bände, sie besitzt zweifellos auch einen der schönsten barocken Bibliothekssäle und darf sich stolz als weltgrößte Klosterbibliothek bezeichnen. Abertausende Besucher strömen nicht zuletzt deswegen in die Obersteiermark, um dieses Wunder an lichter Kunst und gesammeltem Wissen zu bewundern. Das Stift hat aber weit mehr zu bieten. 950 durchaus bewegte Jahre (Gründung 1074) haben sehenswerte Spuren hinterlassen, die als ein Erbe unserer Kultur in ihrer Bedeutung weit über religiöse Hinterlassenschaften hinausgehen. Anlässlich des Jubiläums wurde deswegen eine Sonderausstellung als ein Parcours durch ein knappes Jahrtausend als faszinierende Zeitreise gestaltet. Kurator Christian Rapp hat dafür teils noch nie gezeigte Schätze aus der Bibliothek, dem Archiv und den Sammlungen geholt. Sie führen durch eine bewegte Vergangenheit, die von großen Zeiten der Blüte, aber auch von Episoden des Niedergangs und der Resignation berichten. Stift Admont ist nicht nur ein Platz für mönchisches Leben, es war stets auch ein Ort der Wissenschaft und nicht zuletzt der Kunst. In diesem Sinn wurde das Kunsthistorische Museum neu verortet und erweitert. Freilich ist dem Barock ein großer Teil gewidmet. Wenngleich die Stiftskirche nach dem großen Brand 1865 im Stil der Neugotik errichtet wurde, hat auch die wahre Gotik im Stiftsmuseum ihren Platz. In diesem Zentrum der Gelehrsamkeit wurde nicht zuletzt auch die Natur erforscht. Ein beeindruckendes Zeugnis davon gibt das Naturhistorische Museum, hervorgegangen aus dem 1809 gegründeten „Naturalien-Cabinet“ des Abtes Gotthard Kuglmayr. Alle diese Präsentationen sind in zeitgemäß ansprechender Ausstellungsarchitektur aufbereitet. Auch in der Kunst hat die Gegenwart Einzug gehalten. Gesammelt wurde auch früher, ab Ende des 20. Jahrhunderts wurden aber unter der Leitung von Michael Braunsteiner intensiv Werke von zeitgenössischen, in Österreich geborenen Kunstschaffenden erworben. Beginnend mit der Malerei ab den 1980er-Jahren wurden zu verschiedensten Themenkreisen wie Leben, Tod und Auferstehung Arbeiten der Sammlung einverleibt und schließlich zu einem spannenden Dialog mit der bereits bestehenden Kunst vereint. Anlässlich des feierlichen Anlasses wurde diese Fülle an Sehenswertem mit einem neuen Leitsystem zugänglich gemacht, das mit seiner klaren Beschilderung auf subtile Weise die visuelle Identität des Stiftes unterstreicht. Ansicht aus der Kunsthistorischen Sammlung © mavric
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