MOSELEBAUER Seminarhotel, gemütlich wie ein Kärntner Wirtshaus
Berge, Wald und Wiesen und mittendrin Entspannung auf wahrhaft hohem Niveau
Auf 900 Metern Seehöhe trifft man den Moselebauer. Auf den ersten Blick ist es ein Bauernhaus mit einem Holzstadel, hinter dem sich jedoch nach ein paar Schritten ein respektables Hotel auftut, mit Balkonen, über die Blumen quellen, und einer großzügigen Empfangshalle. An der Rezeption trifft man zum ersten Mal auf die in diesem Haus übliche Herzlichkeit, wenn ein Glas Prosecco oder ein Bierchen zum Empfang serviert werden. Während man das kühle Getränk genießt, gibt es eine Kurzeinführung in das beachtliche Angebot, das dem Gast für ein paar schöne Tage im und um den Moselebauer geboten wird. Es beginnt mit einem Wellnessbereich, der nichts zu wünschen übrig lässt, mit der Möglichkeit für Massagen und Kosmetikbehandlungen, drei beheizten Pools und eine ganze Reihe von Indoor-Sportmöglichkeiten (u. a. Kegeln, Tennis, Bullenreiten und Klettergarten). Draußen warten Wanderwege durch Wälder, in denen auch der weniger geübte Schwammerlsucher auf seine Rechnung kommt, während er zu Opas Waldluck´n vordringt.
Nach einer Stunde Marschieren steht man mitten im Wald unvermittelt vor einem kleinen Haus mit Forellenteich. Von außen möchte man ihm nicht ansehen, dass es neben uriger Gemütlichkeit etliche Komfortzimmer mit allem nur möglichen Drum und Dran bietet. Beim Rückweg warten an den schönsten Plätzen einladende Bankerln, wo man sich einfach hinsetzen kann, um total relaxed die Schönheit dieser Gegend in sich einzusaugen. Auf der einen Seite schaut man runter auf Bad Sankt Leonhard und auf das Lavanttal.
Gegenüber entdeckt man zwischen bewaldeten Hügeln das Klippitztörl, ein Skiparadies, das von hier aus in kürzester Zeit zu erreichen ist. Saison ist also das ganze Jahr über und Gäste sind jederzeit willkommen, wenngleich es im Herbst und im Frühjahr passieren kann, dass der Moselebauer mit Seminargruppen ausgebucht ist. Große Firmen und Institutionen haben nämlich längst entdeckt, dass sich hier wie kaum sonst wo aus einer lockeren Mitarbeiterschar eine feste Gemeinschaft formen lässt.
Geführt wird der Moselebauer von Margareta und Gerhard Pirker, die den Hof von seinem Vater Franz übernommen haben und 1994 die ehemalige Backhendlstation mit Tanzsaal zu einem Hotel mit 130 Betten und vier Seminarräumen ausgebaut haben. Mittlerweile sind es 180 Betten, die in Standardzimmern und Suiten aufgeteilt sind. Das Seminarzentrum verfügt über 10 Räume. Der wohl heimeligste Raum dürfte jedoch das Weinbüro sein.
Wo einst die Dorfjugend zu Discoklängen getanzt hat, finden sich wunderbare Weine, die mit Gerhard Pirker auch in fröhlicher Runde verkostet werden. Das Flaggschiff ist natürlich der „Moselebauer Hundschupfen“, ein Grüner Veltliner vom Schlossweingut Malteser Ritterorden in Mailberg, der von Lenz Moser exklusiv für dieses Kärntner Hotel gekeltert wird. Sommelier ist Harald Bojer, den man bereits beim Begrüßungsschluck als Herrn der Bar kennengelernt hat. In launigen Worten beschreibt er die Güte dieses Haustropfens und zaubert sogar einen Wein aus dem Lavanttal hervor, einen Zweigelt, der in Duft, Geschmack und Struktur durchaus mit den Großen Österreichs mithalten kann. Die Gaumenfreuden dazu bringt der Koch persönlich. Helmut Hafner kennt den Hausbrauch bestens, denn vor 18 Jahren war er hier schon Lehrbub und ist mittlerweile zum Küchenchef aufgestiegen.
Um 18.30 Uhr, so erfährt man bei der Rückkehr aus den Tiefen des Weinbüros, gibt´s einen Aperitif als Auftakt zum Abendessen.
Appetit hat man sich schließlich tagsüber genügend geholt. Eine raffinierte Vorspeise, mit Schwerpunkt auf regionalen Produkten, ist das Entree einer Speisenfolge, die mit kräftiger Suppe und einer überaus delikaten, vor allem aber bodenständigen Hauptspeis´ fortgesetzt wird.
Ob man dann noch genügend Platz für das feine Dessert hat, muss jeder Esser für sich selbst entscheiden. Aber in diesem Speisesaal bleibt man gerne noch ein Weilchen sitzen. Der Boden ist in mattem Grün gehalten und soll die Stimmung des Waldes im Inneren des Hauses fortsetzen. Die Kellnerin ist hübsch, vor allem aber aufmerksam und man möchte es der charmanten jungen Dame im Dirndl gar nicht antun, einen Gang dieses liebevoll zubereiteten und servierten Menüs auszuschlagen.
Schließlich hat man ja bis 22 Uhr Zeit, sich wieder schlank zu schwitzen. Eine originelle Möglichkeit dazu bietet die ehemalige Almhütte vom Klippitztörl. Franz Pirker, der Bruder des Hoteliers betreibt dort eine Wirtschaft und hat die alte Hütte in den Garten des Hotels übertragen lassen. Dort dient sie nun als Sauna, deren Duft nach dem Zirbenholz der Wände das heiße Vergnügen noch um einiges steigert. Die Zirbe hat beim Moselebauer an sich einen großen Stellenwert. Man findet sie in wohlschmeckender Form in Opas Zirbengeist ebenso wie in der Einrichtung der Zimmer. Auch die neue Hauskapelle wurde aus diesem besonderen Holz gebaut.
Geweiht ist die dem hl. Franziskus, dem Namenspatron von Franz Pirker, dem Vater des jetzigen Besitzers. Unter den Blicken der Heiligenfiguren in den Fenstern, die das Leben von Franziskus erzählen, werden Hochzeitspaare getraut und Kinder getauft. Selbstverständlich kann hier auch der Gast eine kurze Andacht verrichten, bevor er einen erlebnisreichen Tag beim Moselebauer in der wohltuenden Stille unter weitem Sternenhimmel noch einmal genüsslich Revue passieren lässt.