Kultur und Weindas beschauliche MagazinDER VERSCHWENDER Kammermusik zum Hobellied Adi Ehrentraud hat schon vor Jahren eine musikhistorische Sensation an die Öffentlichkeit gebracht. Der in Frankreich berühmt gewordene Komponist und Klavierbauer Ignaz Joseph Pleyel ist am 16. Juni 1757 in Rupperthal im Weinviertel zur Welt gekommen. Freilich hat man es schon vorher gewusst, aber ausgerechnet in seinem Geburtsland hat man sich überhaupt nicht darum gekümmert. Seither bemüht sich Herr Ehrentraud nach Kräften, das Andenken an diesen bedeutenden Musiker auch hierzulande zu stärken. Mit der Internationalen Ignaz Joseph Pleyel Gesellschaft wurde ein Kulturzentrum gebaut und ein regelmäßiger Konzerbetrieb eingerichtet. Namhafte Musiker sind hier bereits aufgetreten und auch heuer gibt es ein dichtes Programm an Matineen, Serenaden und anderen kulturellen Veranstaltungen (siehe Artikel unten). Probenfoto zu Der Verschwender in Ruppersthal, Ensemble, Adi Ehrentraud als Valentin © Christoph Strell) Am 5. September 2021 wird das renommierte Janáček Quartett konzertieren und danach gleich bis zum nächsten Wochenende in Ruppersthal verweilen. Am 10. und am 11. September werden die vier Musiker, verstärkt vom Klaviervirtuosen Ivo Kahanek, mit Musik von Conradin Kreutzer Ferdinand Raimunds Zaubermärchen „Der Verschwender“ bereichern und damit wohl zu einer künstlerischen Einmaligkeit erheben. Organisator Adi Ehrentraud feiert dabei sein 60jähriges Bühnenjubiläum. Seine Traumrolle ist der Valentin und man darf sich darauf freuen, das von ihm gesungene Hobellied zu den feinen Klängen eines Kammermusikensembles zu erleben. Mit ihm auf der Bühne stehen die Mitglieder des Ignaz J. Pleyel Theatervereins Ruppersthal, die mit Engagement und großer Spielfreude alle die Feen, Geister, Flottwell samt Kammerdiener Wolf und die Parasiten wie den Chevalier Dumont, den Herrn von Pralling und den Herrn von Walter verkörpern werden. IGNAZ JOSEPH PLEYEL Ein Genie ist zum Geburtsort zurückgekehrt
Bekannt ist nach wie vor die Klavierfabrikation, in der über 200 Jahre lang bis 2013 der „Ferrari der Klaviere“ gebaut wurde. Frédéric Chopin bestand darauf, mit einem Pleyel-Flügel seine Konzerte zu geben, sogar Ludwig van Beethoven teilte „Camillo“ in einem Brief seine Begeisterung über dieses Instrument mit. Die große Klaviermusik wurde damals also auf einem „Pleyel“ komponiert und verschaffte den Zuhörern bei den Konzerten das besondere Klangerlebnis, das nun wieder in Ruppersthal im Weinviertel, dem Geburtsort von Joseph Ignaz Pleyel, zum Leben erweckt wird.
Mit erstaunlicher Emsigkeit und überzeugenden Erfolg organisiert er Konzerte, die regelmäßig vom Publikum gestürmt werden. Man sollte sich rechtzeitig um die Eintrittskarten kümmern. Zu bestellen sind sie, und daran hält Adolf Ehrentraud unerschütterlich fest, ausschließlich bei der von ihm gegründeten IPG, der Internationalen Ignaz Joseph Pleyel Gesellschaft. Er versteht es überdies mit Schmäh und Charme, Geld aufzutreiben, so zum Beispiel für den Bau des Pleyel Kulturzentrums, einem Konzertgebäude, das sowohl drinnen mit großartiger Akustik wie auch als Freiluftbühne bespielt werden kann.
Er nahm die französiche Staatsbürgerschaft an und aus Pleyl wurde Pleyel, der in ganz Europa gefeiert, jedoch in die französischen Revolutionswirren verwickelt war. Wie zur Rettung wurde der Komponist 1792 nach London eingeladen. Dort traf er in einer glücklichen Fügung auf seinen geliebten Meister Joseph Haydn und riss mit ihm die Zuhörer zu Begeisterungsstürmen hin. Adolf Ehrentraud erzählt dazu gern die Anekdote, dass die aufs Wetten veressenen Engländer die beiden Komponisten gegeneinander ausspielen wollten, aber mit diesem gar nicht fairen Vorhaben scheiterten, da Pleyel Musik von Haydn und Haydn dessen Symphonien spielte. Die Freundschaft spürt man im Rondeau Favorit in A-Dur, in dem deutlich das Ticken einer Uhr zu hören ist, das Joseph Haydn in seiner Symphonie Nr. 101 „Clock“ wieder ertönen lässt. Ab 1795 lebte Pleyel in Paris und begann dort als Musikverleger.
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